Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: noch sehr gut (1,3), Universität zu Köln (Seminar für Deutsche Sprache und ihre Didaktik), Veranstaltung: Literarische Sozialisation - Die biographische Perspektive, Sprache: Deutsch, Abstract: Kinder und Jugendliche wachsen heutzutage in einer Unwelt auf, in der Medien nahezu allgegenwärtig sind, so dass man von einer zunehmenden „Mediatisierung der Kindheit“ sprechen kann (vgl. Schön, 2000, S. 921). Angesichts der starken Konkurrenz anderer Medien fällt es dem Buch immer schwerer, seinen Platz im Medienmix der Kinder und Jugendlichen zu behaupten, wie die PISA-Studie 2003 belegt, die von einem nachlassenden Leseinteresse der 15jährigen Schülerinnen und Schüler berichtet. Dass sich mit der permanenten Zunahme des Fernsehkonsums und der Computernutzung im letzten V iertel des 20. Jahrhunderts gleichzeitig das Buchlesen reduziert hat, geht aus fast allen empirischen Untersuchen hervor (vgl. Franz, 2002, S.2). Andererseits ist das Buch nach wie vor ein wichtiger Bestandteil im Leben vieler Jugendlicher und wird von einigen Jugendlichen dem Film ausdrücklich vorgezogen. Darüber hinaus leistet das Lesen einen wichtigen Beitrag zur aktiven Bewältigung anstehender Entwicklungsaufgaben, da es die Möglichkeit zu einem spielerischen und sanktionslosen Umgang mit eigner und fremder Identität bietet (vgl. Schön, 1990, S. 262), so dass man mit allzu negativen Prognosen über das Leseverhalten von Jugendlichen vorsichtig sein sollte. Die vorliegende Arbeit legt den Schwerpunkt ihrer Betrachtung auf den Abschnitt zwischen Pubertät und Adoleszenz, was ungefähr dem Zeitraum vom 15.-17. Lebensjahr entspricht. In einem ersten Teil soll zunächst der Mediengebrauch der Jugendlichen allgemein beschrieben werden. Im Folgendem wird der Fokus auf das Lesen im Besondern gelegt und nach Gründen für den „Leseknick“ zwischen Pubertät und Adoleszenz gesucht, sowie Lesegewohnheiten und Lieblingslektüren der Jugendlichen betrachtet. Weiter wird die Frage möglicher Interdependenzen zwischen dem Lesen und dem Fernsehen hinsichtlich der Rezeptionsgewohnheiten erörtert und die erheblichen Differenzen im Leseverhalten der beiden Geschlechter aufgezeigt. [...]