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Im Deutschunterricht der ersten beiden Schuljahre geht es zum einen um den Erwerb der Lesekompetenz, zum anderen um die Entwicklung der Lesemotivation. Wiederholt ist in diesem Zusammenhang auf das Problem verwiesen worden, dass die Lesemotivation nicht selten bereits nach kurzer Zeit verebbt, weil die Texte, die im Rahmen des Erstleselehrgangs gelesen werden, weder dem geistigen Entwicklungsstand noch den literarischen Vorerfahrungen der Kinder entsprechen. Bei diesem Problem setzen alle Beiträge des vorliegenden Bandes an, indem sie die Bedeutung des literarischen Lernens im…mehr
Im Deutschunterricht der ersten beiden Schuljahre geht es zum einen um den Erwerb der Lesekompetenz, zum anderen um die Entwicklung der Lesemotivation. Wiederholt ist in diesem Zusammenhang auf das Problem verwiesen worden, dass die Lesemotivation nicht selten bereits nach kurzer Zeit verebbt, weil die Texte, die im Rahmen des Erstleselehrgangs gelesen werden, weder dem geistigen Entwicklungsstand noch den literarischen Vorerfahrungen der Kinder entsprechen. Bei diesem Problem setzen alle Beiträge des vorliegenden Bandes an, indem sie die Bedeutung des literarischen Lernens im Anfangsunterricht thematisieren und danach fragen, wie sich vorhandene Kompetenzen von Schulanfängern aufgreifen und weiterentwickeln lassen. Damit gehen die Beiträge der Frage nach, wie eine intellektuelle und literarische Unterforderung von Grundschülern mit ihren negativen Folgen für die Lesemotivation durch literarische Lehr- und Lernprozesse verhindert werden kann. Zur Beantwortung dieser zentralen Fragestellung setzen sich die in diesem Band versammelten Beiträge mit folgenden Teilfragen auseinander: 1. Über welche literarischen Kompetenzen verfügen Vorschulkinder in aller Regel selbst dann, wenn sie in Elternhäusern aufwachsen, die der Buchkultur fern stehen? 2. Welche dieser Kompetenzen lassen sich auf die Re¬zeption von auditiven und audiovi¬su¬el-len Medien zurückführen, welche auf das freie Rollenspiel, das Vorlesen, Bild¬betrach¬ten, das mündliche Erzählen, welche auf Wort- und Lautspielereien? 3. Wie lassen sich die verschiedenen Kompetenzen aufgreifen und weiterentwickeln? Der Band verbindet theoretische Reflexionen mit empirischen Befunden und unterrichtspraktischen Entwürfen für die Arbeit im Deutschunterricht der ersten beiden Schuljahre. Er richtet sich damit an Studierende und Lehrende in Schulen, Fachhochschulen und Universitäten.
Anja Pompe: Dr. phil., studierte nach dem Grundschullehramt Germanistik, Geschichte und Sport an der Universität Greifswald für das Lehramt der Sekundarstufe I und legte den Magister für diese Fächer ab. Sie promovierte 2009 mit einer Arbeit zu Peter Handke. In ihrer Dissertation, die in der Reihe "Literaturgeschichte in Studien und Quellen" im Böhlau-Verlag erschienen ist, ging sie der Frage nach, wie sich Pop vor dem Hintergrund des transatlantischen Kreislaufs der Kulturgeschichte beschreiben lässt. Nach ihrer dreijährigen Tätigkeit als Deutschlehrerin im Grund-, Haupt- und Realschulbereich war sie von 2010 bis 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Technischen Universität Braunschweig. Derzeit ist sie am Institut für deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Im Zentrum ihres aktuellen Forschungsvorhabens stehen kulturelle und literarische Entwürfe adoleszenter Liebe und Sexualität. Weitere Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des literarischen Lernens in der Primar- und Sekundarstufe.
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