Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Moderne Literatur, Note: 1,0, Leuphana Universität Lüneburg, Veranstaltung: Literarische Topographien, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 1970er Jahren ist eine Hinwendung der Literaturwissenschaften zum Thema Raum zu beobachten. Eine ähnliche Fokussierung lies sich auch in verschiedenen weiteren Wissenschaftsdisziplinen feststellen und wird als Spatial oder auch Topographical Turn bezeichnet. Dieser Umschwung war maßgeblich geprägt von dem als Querdenker bekannten Philosophen Michel Foucault. Ein zentrales Thema seiner Betrachtungen war die Bevorzugung des Raumes gegenüber der Zeit. Mit seinem Heterotopie-Konzept hat Michel Foucault einen interessanten Beitrag zur Raumwissenschaft geleistet. Er entwickelt damit die Idee eines Ortes, der dem Anderen vorbehalten ist, der zum Gegenmodell der Gesellschaft werden kann und trotzdem von dieser, meist in institutionalisierter Form, eingeschlossen wird. Den Begriff der Heterotopie entlehnt Foucault der Medizin. Ursprünglich bezeichnet er die Bildung von Gewebe am falschen Ort. Dieses Gewebe kann dort meist in einer Art Kapsel bestehen bleiben ohne dem Organismus zu schaden. Dem Konzept der Heterotopie steht die Utopie gegenüber, die ebenfalls die Möglichkeit zu anderem Denken bietet, deren entscheidendes Kennzeichen aber ist, dass sie im Phantastischen und somit fernab der Realität bleibt. Doch wo ist in diesem konzeptualen Zusammenhang die Literatur anzusiedeln? Lässt sich Michel Foucaults Utopie-Heterotopie-Konzept überhaupt auf die Literatur anwenden? Da Literatur ebenfalls durch das Phantastische und Irreale geprägt ist, ist als These anzunehmen, dass nach Foucault die Literatur eher dem Utopie-Konzept zuzuordnen wäre.
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