Während frühere Arbeiten die Silven des Statius entweder unter literaturgeschichtlich-ästhetischen Aspekten betrachteten oder sie als Quelle für historische und sozialwissenschaftliche Studien nahmen, wählt diese Untersuchung einen funktionsgeschichtlichen Zugriff, der dezidiert beide Ansätze vereint und sowohl die Stellung der Silven innerhalb der römischen Literatur als auch ihre Position im Literaturbetrieb am Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. untersucht. Dabei spielt für Meike Rühl vor allem der okkasionelle Charakter der Silven und ihr ausdrücklicher Adressatenbezug eine entscheidende Rolle: Die Silven sind Produkte professionellen Dichtens und werden als solche im Kontext der Interaktion zwischen Dichter und Adressat neu bewertet.
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