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Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: Unbenotet, Universität Siegen, Veranstaltung: Medienkultur, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit Walter Benjamins Essay „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ wissen wir: Jedes Kunstwerk lebt von, dank und durch seine Aura . Ob nun in Form von bildender Kunst, Fotographie, Musik oder Literatur ist die Aura ein Phänomen, welches die spezifische Einmaligkeit eines Kunstwerks im Bezug auf dessen Geschichte und Ortsgebundenheit charakterisiert. Dieses eine implizite…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: Unbenotet, Universität Siegen, Veranstaltung: Medienkultur, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit Walter Benjamins Essay „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ wissen wir: Jedes Kunstwerk lebt von, dank und durch seine Aura . Ob nun in Form von bildender Kunst, Fotographie, Musik oder Literatur ist die Aura ein Phänomen, welches die spezifische Einmaligkeit eines Kunstwerks im Bezug auf dessen Geschichte und Ortsgebundenheit charakterisiert. Dieses eine implizite Punktum einer Fotographie, das nicht nur jeglichen Assoziationsmechanismus außer Kraft setzt, sondern die Aufmerksamkeit des Betrachters auf undefinierbare Weise auf dem Bild hält, dabei alleine für sich spricht und in seiner Anziehungskraft nicht zu verbalisieren ist . Die Anziehungskraft eines Musikstücks, das uns unsere Umgebung für kurze Zeit vergessen lässt. Die Sogwirkung einer literarischen Geschichte, das Charisma eines Autors, die Attraktivität eines Schreibstils und Faszination eines fiktiven Universums, dass wir uns lesend einverleiben und in dem wir (teilweise über den reinen Leseprozess hinaus) träumerisch verweilen. Doch, genau wie wir um den Bedeutungsgehalt der Aura im Bezug auf Kunstwerke sämtlicher Art wissen, so wissen wir auch um die potentielle Vergänglichkeit dieser flüchtigen Anziehungskraft. Im „Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ ist es ein Leichtes, Kunstwerke zu entaurartisieren bzw. ihre Aura abzuschwächen. Es gilt nur das Original als auratisch, nur das originäre Kunstwerk, autonom und ursprünglich, besitzt eine Aura, jegliche Adaption, Reproduktion oder Erweiterung schwächt sie ab oder eliminiert sie völlig. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Stimmen, die im Vorgang der Reproduktion eine Chance sehen. Die Chance, eine Aura nachträglich nicht nur zu erweitern, sondern gar erst zu erzeugen. Diese Debatte besitzt auch im Bezug auf „Literaturausstellungen“ eine diskursive Qualität, die regelmäßig bei der Frage nach Für und Wider derartiger Einrichtungen aufkommt. In diesem Essay werde ich der Frage nachgehen: „Soll man Literatur in einem Museum ausstellen? Und wenn ja, was kann eine Literaturausstellung über den Text hinaus leisten?“