Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,3, Universität Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Es existiert seit jeher eine hitzige Debatte über die Literaturkritik. Man beklagt, sie wäre viel zu freundlich und milde. Schon Marcel Reich-Ranicki, der wohl bekannteste Literaturkritiker seiner Zeit beschwor einst den Untergang der Literaturkritik herauf. Auch Walther Boehlich, Literaturkritiker bei 'Die Zeit' und bei der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' und ab 1957 ebenfalls Cheflektor bei Suhrkamp, schrieb in der Kultzeitschrift Kursbuch 1968 vom Tod der Literaturkritik. Es ist mittlerweile fast 10 Jahre her, dass sich diese Diskussion um die Freundlichkeit der neuen Kritiker und damit der endgültige Verfall der Literaturkritik zuspitzte. Damals beschimpften die älteren Kultkritiker die Jüngeren als Emphatiker und „dauerbegeisterte Leidenschaftssimulanten“ (Winkels 2008). Es exisitiert eine Art „Kumpelsystem“ zwischen den neuen Kritikern und Büchern beziehungsweise Lesern, die den wahren Sinn von Literaturkritik deutlich verfehlt. Bis heute herrscht eisernes Schweigen der beiden Parteien. Wie kann es sein, dass binnen weniger Jahre die Literaturkritik einen solchen Wandel mit sich brachte?