Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Hauptmanns Bahnwärter Thiel als naturalistische Novelle? Literaturwissenschaftliches Argumentieren in der Praxis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wissenschaftliches Argumentieren gehört ebenso zur Literaturwissenschaft wie die Literatur selbst. Dennoch wird vorwiegend ein Augenmerk auf die Interpretation von Primärtexten geworfen als die Analyse eben dieser Werkinterpretationen. Das Ziel dieser Hausarbeit soll sein, herauszuarbeiten wie wissenschaftliches Argumentieren in Interpretationen zu erkennen ist. Woran erkennt man eine gute Argumentationsstruktur? Sind die Argumente schlüssig auf die zentrale These bezogen und die beigefügte Beispiele nachzuvollziehen? Im folgenden Kapitel geht es primär um eine theoretische Herangehensweise an das Thema ,Literaturwissenschaftliches Argumentieren'. Zum einen mithilfe verschiedener Enzyklopädien wie dem Metzler-Lexikon, dem Brockhaus und dem ,Dictionary of literary terms' von Harry Shaw. Zum anderen sollen mithilfe von Forschungsarbeiten von Uwe Japp, Eike von Savigny, Ansgar Nünning, Otto F. Best sowie Walther Kindt und Siegfried J. Schmidt drei Fragen geklärt werden: 1. Was ist unter den Begriffen Interpretation, Analyse, Argument, Beispiel, Beleg und These konkret zu verstehen? 2. Welche methodischen Probleme können beim literaturwissenschaftlichen Argumentieren auftreten? 3. Woran kann man erkennen, dass eine Interpretation wissenschaftlich ist? Uwe Japp nimmt dabei vorrangig Bezug auf die Rolle von Beispielen und Argumenten innerhalb einer Interpretation. Des Weiteren deckt er die Beziehung von Argumenten untereinander und diese zwischen Argumenten und Beispielen auf. Eike von Savigny wählt hingegen den Ansatz einer Klassifikation von Argumenten, die es ermöglicht Argumente einer Interpretation in ein bestimmtes Raster zu bringen und somit klarer miteinander zu vergleichen. Diese Vorgehensweise macht es möglich, einen strukturierten Aufbau der Argumentation zu rekonstruieren. Walther Kindt und Siegfried J. Schmidt beziehen sich konkret auf die Analyse von Interpretationen. Sie stellen klare Forderungen an Argumentationen und die Wissenschaftlichkeit literaturwissenschaftlicher Interpretationen auf und weisen auf häufig gemachte Fehler im literaturwissenschaftlichen Argumentieren hin. Im darauf folgenden Kapitel wird die besprochene Theorie literaturwissenschaftlichen Argumentierens konkretisiert und am Beispiel von Günther Mahals Interpretation angewendet. Mithilfe dieser Interpretationsanalyse soll geklärt werden, ob sie sich einer bestimmten literaturwissenschaftlichen Beziehung zwischen Argument und Beispiel bedient.
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