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Der Mittel-Jura in NW- und NE-Deutschland (Norddeutscher Dogger) setzt sich aus einer 1300 m mächtigen Tonsteinserie mit eingeschalteten Sandsteinen zusammen, die in zahlreichen Tiefbohrungen nachgewiesen wurden. Mit dieser Arbeit soll eine Übersicht gewonnen werden über die lithologische und biostratigraphische Ausbildung des Mittel-Jura in den ehemaligen beiden Teilen Deutschlands und dabei die Verknüpfung der Sandsteinserien verfolgt werden. Das Arbeitsgebiet erstreckt sich von der Ems bis zur Havel. Die Sedimentation setzte ein mit dem Opalinus-Tonstein im Unter-Aalenium, ging dann im…mehr

Produktbeschreibung
Der Mittel-Jura in NW- und NE-Deutschland (Norddeutscher Dogger) setzt sich aus einer 1300 m mächtigen Tonsteinserie mit eingeschalteten Sandsteinen zusammen, die in zahlreichen Tiefbohrungen nachgewiesen wurden. Mit dieser Arbeit soll eine Übersicht gewonnen werden über die lithologische und biostratigraphische Ausbildung des Mittel-Jura in den ehemaligen beiden Teilen Deutschlands und dabei die Verknüpfung der Sandsteinserien verfolgt werden. Das Arbeitsgebiet erstreckt sich von der Ems bis zur Havel. Die Sedimentation setzte ein mit dem Opalinus-Tonstein im Unter-Aalenium, ging dann im Ober-Aalenium zu einem Schwerpunkt der Sedimentation im E über, der den mächtigen Altmark-Sandstein sowie die gleichzeitig angelagerten Sinon- und Staufensis- Sandsteine umfassen. Mit dem folgenden Boostedt- Sandstein schließt die Sandakkumulation im E ab und verlagert sich zu einem neuen Sedimentationsschwerpunkt im äußersten NW, was zur Bildung eines NWSE- gerichteten Beckens führte. Hier sedimentierten die mächtigen Elsfleth- und Suderbruch-Sandsteine, die nach S zur Wesersenke vorrückten, jedoch im NE-deutschen Teilgebiet fehlen. Erst ab Parkinsonien- Schichten setzt eine einheitliche Sedimentation gleichzeitig im NW- und NE-deutschen Gebiet ein: der Württembergica-Sandstein wanderte im NW bis zur Porta, im NE erreichte er die Flechtingen-Roßlau-Scholle, womit die "Südwanderung" der Sandsteine abschließt. Im NW lässt sich der Dogger sequenzstratigraphisch interpretieren. Eine Sequenz beginnt unten mit marinen Tonsteinen und endet oben mit Fe-Oolithen oder häufiger mit Sandsteinen, die auch brackisch sein können. Die Abfolge wiederholt sich vom Ober-Aalenium bis zum Mittel-Callovium 9 mal. Der Beginn einer Sequenz ist mit einem deutlichen Faunenwechsel verbunden. Im Untersuchungsgebiet treten verschiedentlich Schichtlücken auf, von denen die größte Sedimentlücke im NE des Arbeitsgebietes vom Ober-Aalenium bis zu den Parkinsonien-Schichten reicht. Stellenweise setzt die Lücke bereits im Toarcium ein, vergrößert sich damit nach NE. Violette Horizonte sind Paläoböden. Unterschieden wird zwischen belebten und durchwurzelten violetten Böden und lebensfeindlichen hellfarbigen Karneol- Dolomit-Krusten. Alle Strukturen und Oberflächen können verkrustet sein. Im Schichtverband können mehrere Paläoböden übereinander folgen. Unterschiede bestehen nach Entschichtung, Reifegrad, lithofazieller Ausbildung und Intensität der violetten Farbe. Farbgebend sind größere Hämatitkristalle in dem die Kornoberflächen umgebenden Pigment. Diese sind durch Teilmobilisation aus rotem kryptokristallinem Pigment hervorgegangen. Bodentypisch sind Bleichhorizonte, Stoffverlagerungen und Mineralneubildungen. Es werden Präzipitate aus deszendenter Wasserbewegung (Ton-Illuvate, Karbonate im Ckc- Horizont, Fe- und Mn-Sesquioxide, violette Farbe) und solche aus aszendenter Wasserbewegung (Karbonate, Karneol, Quarz mit für Krusten typischen Strukturen) unterschieden. Letzteres setzt das Aufsteigen salinarer Tiefenwässer und somit das Bestehen eines hydrodynamischen Grundwasserkreislaufes voraus. Die jährliche Niederschlagshöhe lag bei 400 bis 600 mm. Die violetten Horizonte sind Bildungen aus einem periodisch trockenem Klima mit Schwankungen zwischen semihumid und semiarid. Es sind unterschiedliche Bodentypen erhalten (Gleyboden, Pseudogleyboden, Vertisol, terrestrische Böden). Zu Zahl und stratigraphischer Bedeutung der violetten Horizonte bestehen bei den Autoren widersprechende Meinungen. Für den Buntsandstein wird unter den Befürwortern der stratigraphischen Bedeutung linksrheinisch von 2 und rechtsrheinisch von 6 bis 9 Horizonten ausgegangen. Andere Autoren kennen violette Horizonte in variierender Vielzahl und bestreiten die signifikante stratigraphische Bedeutung einzelner violetter Horizonte sowie die der Dolomitbröckelbänke

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