In der gegenwärtigen Situation der Medienberichterstattung fokussieren sich Journalisten und PR-Schaffende immer stärker auf rechtliche Auseinandersetzungen. Auch in der Öffentlichkeit erhält die Gerichtsberichterstattung einen immer größeren Stellenwert. Sie dient den Menschen als Unterhaltung, insbesondere wenn die von den Medien thematisierten rechtlichen Auseinandersetzungen außergewöhnliche oder sensationelle Züge aufweisen. Vor allem der Faktor Prominenz macht Gerichtsverfahren für die Öffentlichkeit interessant. Da die Bevölkerung sich eine unabhängige Meinung über Schuld oder Unschuld des Angeklagten macht, vermag sie die Reputation einer Person zu stärken oder zu zerstören. Dies kann dazu führen, dass der Wert eines Imageschadens höher ist, als der eigentliche Streitwert eines juristischen Verfahrens. Daraus entsteht die Notwendigkeit der Einführung einer neuen Form der Öffentlichkeitsarbeit: der Litigation PR. Litigation PR bezeichnet die strategische öffentliche Kommunikation im Zusammenhang mit rechtlichen Verfahren und soll dazu dienen, dass sich das Gerichtsverfahren durch den Einsatz gezielter Medienarbeit positiv auf das Urteil und den Ruf des Mandanten auswirkt. Die vorliegende Studie setzt sich mit der Öffentlichkeitsarbeit im Rechtsstreit auseinander. Sie soll die Litigation PR unter Berücksichtigung ihrer Aufgaben, Ziele und Methoden präsentieren und herausstellen, ob sie hinsichtlich ihrer Funktion als Beeinflussungsdienstleister ein geeignetes Instrument ist, um einen gerechten Ausgang eines Prozesses sowohl vor Gericht, als auch in der Öffentlichkeit zu beeinflussen.