Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Weltgeschichte - Altertum, Note: 1,0, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit widmet sich der Darstellung der herausragenden Stellung, die Livia Drusilla bzw. Iulia Augusta als Gattin und Mutter eines Kaisers einnahm. Dabei wird zunächst ein kurzer Blick auf die Rolle der römischen Frau zu Lebzeiten der Kaiserin notwendig sein, um auf dieser Grundlage Livias Bedeutung als „mater familias“ der einflussreichsten „domus“ des Imperiums näher betrachten zu können. Im Anschluss wird die Beziehung der Kaiserin zu den beiden principes – ihrem Gatten Augustus und ihrem Sohn Tiberius – erläutert, wobei insbesondere ihr Einfluss auf den jeweiligen Kaiser in Augenschein genommen werden soll. Abschließend wird es um die Beantwortung zweier Fragen gehen: Was ist von der Beurteilung Livias durch die antike Historiografie zu halten? Über wie viel Macht verfügte die Augusta tatsächlich? Livia, die zusammen mit ihrem langjährigen Ehemann und Kaiser Augustus die iulisch-claudische Dynastie begründete, zählt zu den wohl einflussreichsten Frauen der frühen römischen Kaiserzeit. Ihre enorme Bedeutung ergibt sich vor allem aus der Tatsache, dass sie sowohl als Gattin als auch Mutter eines Princeps in Erscheinung trat, in einer Zeit, in der für Frauen eine derartige öffentliche Präsenz nicht unbedingt üblich war. Bei Livia war dies – zwangsläufig – der Fall, gehörte sie doch der „domus“ an, deren Entscheidungen und Handeln das gesamte Reich betrafen und die daher im Zentrum des öffentlichen Interesses stand. Dass Livia eine herausragende Stellung unter den römischen Matronen eingenommen haben muss, wird bereits anhand der Fülle erhaltener Statuen und der hohen Präsenz ihres Namens im römischen Alltag deutlich. Auch in der Literatur findet sie Erwähnung, wobei die Urteile über ihre Person ein breites Spektrum umfassen und von Anerkennung und Lob („femina princeps“) bis hin zu verächtlicher Kritik („gravis in rem publicam mater“) reichen. Ein klares und schlüssiges Bild der vergöttlichten Kaiserin zu zeichnen, gestaltet sich daher als überaus schwierig, auch im Hinblick auf die Frage, inwieweit es Livia gelang, sowohl dem Ideal einer römischen Matrone zu entsprechen, die uns in verschiedenen Text- und Bildquellen suggeriert wird, als auch eigenständig zu handeln und ihre gesellschaftliche Machtposition – denn auch davon zeugt das erhaltene Material – auszubauen.