Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In ihrem Weißbuch vom Sommer 2001 schlug die Europäische Kommission die Öffuung der europäischen Entscheidungsprozesse vor, um damit das breite Mitwirken von zivilgesellschaftlichen Akteuren zu ermöglichen1. Dies führte zu Befürchtungen, über den angeblich starken politischen Einfluss von Lobbyisten auf den europäischen Entscheidungsprozess. Diese Befürchtungen schätzen die tatsächlichen Handlungs bzw. Einflussmöglichkeiten jedoch viel zu hoch ein. Denn die Teilnahme an der europäischen Politik ist an Bedingungen geknüpft, die solche Befürchtungen nicht rechtfertigen können. Es herrscht somit eine Diskrepanz zwischen zugeschriebener und tatsächlicher Bedeutung von zivilgesellschaftlichen Akteuren auf europäischer Ebene. Das Erkenntnisinteresse dieser Arbeit liegt daher m der Bedeutung von zivilgesellschaftlichen Akteuren in der europäischen Politik. Die Bedeutung soll dabei anhand der Rolle von zivilgesellschaftlichen Akteuren im europäischen Politikprozess geklärt werden. Die Rolle ergibt sich dabei aus den Handlungsmöglichkeiten von zivilgesellschaftlichen Akteuren auf europäischer Ebene, auf die Entscheidungsverfahren Einfluss zu nehmen. Anband der situativen Handlungsmotive, die mit der politischen Inklusion von zivilgesellschaftlichen Akteuren im europäischen Politikprozess verbunden sind, soll daher geklärt werden, wie und warum zivilgesellschaftliche Akteure im europäischen Politikprozess mitwirken können. Die Fragestellung lautet daher: Welche situativen Handlungsmotive sind mit der politischen Inklusion von zivilgesellschaftlichen Akteuren in den europäischen Politikprozess verbunden? [...] 1 Vgl. Knodt, Miche1e/ Große Huttermann, Martin: Der Multi-Level Govemance-Ansatz, in: Bieling, Hans-JÜIgen! Lerch, Maike (Hrsg.): Theorien der Europäischen Integration, l.Auft., Wiesbaden 2005, S. 24l.