Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Public Relations, Werbung, Marketing, Social Media, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Kultur- und Medienmanagement), Veranstaltung: PR im Profit- und Non-Profit-Bereich , Sprache: Deutsch, Abstract: "Lobbyisten nisten sich in Regierung ein", "Fünfte Gewalt: Lobbyismus" oder "Beruf Politikerfänger: Wer sind diese Leute?" -das sind aktuelle Medienschlagzeilen , die den Eindruck erwecken, dass Seriosität und Lobbying einen offensichtlich unvereinbaren Gegensatz bilden. Tatsächlich kommen beim Thema Lobbying unwillkürlich zuerst die Skandale der letzten Jahre in den Sinn: Parteispenden, Waffenlobbyisten, Gefälligkeiten von Firmen an Politiker. Bei diesen Auffassungen handelt es sich jedoch nicht selten um Vorurteile bzw. Missverständnisse. Lobbying bezeichnet eine Form der politischen Kommunikation, "[...] die sich zwischen Akteuren nichtpolitischer Organisationen (Unternehmen, Verbänden, Vereinen, Gewerkschaften, Kirchen, Non-Profit-Organisationen, etc.) und politischen Akteuren (Abgeordneten, Referenten, etc.) abspielt mit dem primären Ziel, mittelbaren oder unmittelbaren Einfluss auf den politischen Entscheidungsprozess zu nehmen." Damit ist das Lobbying einerseits eine grundsätzlich legitime Form der Interessenvertretung, die zu einer Demokratie gehört, ähnlich wie freie Wahlen und eine freie Presse. Andererseits weisen die obigen Beispiele darauf hin, dass neben der legitimen, interessegeleiteten Kommunikation, die auf Seriosität und Vertrauen gründet, ein Graubereich im Zusammenhang mit Lobbying zu existieren scheint, in dem die Grenzen zur Korruption verschwimmen und der die Demokratie herausfordert. Das Mittel der Transparenz scheint geeignet, die demokratische Kontrolle auszuweiten und gleichzeitig die Formen des legitimen Lobbyings zu stärken. In der vorliegenden Arbeit werden zunächst die Entwicklung und die Formen der organisierten Interessenvertretung nachgezeichnet. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Frage nach der Legitimität des Lobbying in der Demokratie und die Betrachtung des bestehenden gesetzlichen Rahmens sowie der branchenspezifischen Verhaltenskodizes, die die Arbeit der Lobbying-Akteure heute beeinflussen. An die Analyse der direkten und indirekten Instrumente der politischen Einflussnahme schließt sich eine Diskussion konkreter Forderungen nach der Einführung von Maßnahmen an, die ein transparenteres Lobbying ermöglichen sollen. Abschließend wird das Thema anhand der Debatte um die sogenannten Gigaliner bzw. EuroCombi an einem praktischen Beispiel verdeutlicht.
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