In einer Währungsunion können nationale Lohnabschlüsse weder durch die nationale Geldpolitik noch durch flexible Wechselkurse korrigiert werden. Somit nehmen Einfluss und Verantwortung der Lohnpolitik zu. Werden die Länder einer Währungsunion von wirtschaftlichen Schocks unterschiedlich getroffen, verbleibt die Fiskalpolitik als einziges Instrument der nationalen Regierungen, um Nachfrageschwankungen zu glätten und die drohende Zunahme der Arbeitslosigkeit abzuwenden. Edith Müller untersucht die Wirkung der Fiskalpolitik in Abhängigkeit von der Entwicklung der Löhne in den Ländern einer Währungsunion und überträgt die Ergebnisse auf die noch junge Europäische Währungsunion. Die Autorin verweist auf die Gefahr, dass Lohnabschlüsse, die sich nicht an der Entwicklung der Arbeitsproduktivität orientieren, eine expansive Wirtschaftspolitik konterkarieren können.
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