Seit Anfang der 1990er Jahre erleben Tauschringe in Gestalt der Local Exchange Trading Systems in Deutschland eine Renaissance und erfahren regen Zulauf. Diese ursprünglich aus Kanada stammende Initiative versucht parallel zur Geldwirtschaft mit Hilfe einer Komplementärwährung einen nicht monetären, lokal begrenzten Wirtschaftskreislauf zu etablieren. Es handelt sich hierbei um kleine, in sich geschlossene Wirtschaftssysteme, die ähnlichen Gesetzmäßigkeiten wie der formale Markt gehorchen und vielfältige Probleme des sozialen Miteinanders im kleinen Rahmen widerspiegeln. Simone Wagner untersucht die Ursachen der Entstehung und Verbreitung von Tauschringen, die Sicherung ihres langfristigen Fortbestands sowie ihre wirtschafts- und sozialpolitische Bedeutung. Sie zeigt, dass das Aufkommen der Tauschringe weniger auf defizitäre Erscheinungen der formalen Ökonomie und des Arbeitsmarktes, sondern vielmehr auf ideologische Beweggründe zurückgeht. Zweifelsohne handelt es sich bei den deutschen Tauschringen lediglich um ein gesellschaftliches Randphänomen. Dennoch weist das Modell "Tauschring" trotz seiner geringen Reichweite in die Zukunft, da es privaten Haushalten im sich wandelnden Sozialstaat eine zusätzliche Versorgungsoption bietet.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.