Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,3, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Arbeit werden zwei Lokalzeitungen – die etablierte Ostsee-Zeitung und das junge Katapult MV – anhand elf Kategorien verglichen, die für das junge Publikum und die Verbreitungsplattform Instagram relevant sind. Dazu wurden insgesamt 40 Instagram-Posts und die dazugehörigen Website-Beiträge der beiden Lokalmedien qualitativ untersucht. Ein Viertel des Materials besteht aus Beiträgen der beiden Medien zum gleichen Thema, drei Viertel der Beiträge wurden zu unterschiedlichen Themen publiziert. Die Ergebnisse der qualitativen Analyse zeigen, dass beide Lokalmedien in den Bereichen der Objektivität und Meinungstransparenz noch nicht den Erwartungen der jungen Zielgruppe entsprechen. Katapult MV versteht als junges Medium die Funktionsweise von Instagram und die relevante Themenaufbereitung für jegliche Zielgruppen deutlich besser als die Ostsee-Zeitung. Kritik, Quellentransparenz und die Vernetzung von Instagram mit den eigenen Inhalten gehören für Katapult MV zum Alltagsgeschäft, während die Ostsee-Zeitung vor allem stark durch werbliche, stellenweise nicht belegte und weiche Themenaufbereitungen hervorsticht. Auffallend ist auch die unterschiedliche Berichterstattung der beiden Medien zu den gleichen Themen, zu der in dieser Arbeit stellvertretend drei Beispiele her-vorgehoben wurden. Für den Lokaljournalismus ergibt sich ein düsteres Bild: Vermehrte Redaktionsschließungen, sinkende Auflagen, eine abnehmende Lesesozialisation der neuen Generationen. Um besonders junge Leser:innen wieder für lokale Nachrichten begeistern zu können, müssen Lokalzeitungen einen größeren Fokus auf ihre Online-Präsenz legen, vor allem auf die soziale Plattform Instagram, die die beliebteste der jungen Zielgruppe ist. Zusätzlich sollten die Redaktionen einen höheren Wert auf Qualitätskriterien legen, die für das junge Publikum wichtig sind: Quellentransparenz, Objektivität und eine kritische Auseinandersetzung mit Inhalten sind nur einige, bei denen in den letzten Jahrzehnten große Mängel bei Lokalzeitungen festgestellt wurden. Die Forschung und auch die vorliegende Analyse zeigen, dass sich Lokaljournalismus in vielen Bereichen noch mehr Veränderung trauen und leisten muss, um junge Leser:innen wieder an Boot holen zu können. Qualität im Lokaljournalismus ist – egal ob für jung oder alt – das wichtigste Kriterium, das langfristig über die Zukunft des Lokaljournalismus und dessen Außenpluralität entscheiden kann.