Jim, erster Maat an Bord der “Patna”, ist ein einfacher und sensibler junger Mann, der davon träumt, ein Held zu werden. Doch als die Patna zu sinken droht, wählt Jim den feigen Ausweg und springt über Bord. Seine unerträglichen Schuld- und Schamgefühle, gegen den ungeschriebenen Moralkodex der See verstoßen zu haben, führen ihn ins Exil in einen abgelegenen malaiischen Staat. Dort bastelt er sich eine neue Identität als wohlwollender Herrscher eines exotischen Landes – bis seine Idylle gestört wird. Reichhaltig, bewegend und fein ausgearbeitet ist Lord Jim eine fesselnde Meditation über Identität, Schuld und verlorene Ehre. Joseph Conrad (1857-1924) war ein polnisch-britischer Schriftsteller, der von vielen als einer der besten englischsprachigen Romanciers des 20. Jahrhunderts angesehen wird. Als früher Modernist waren sein Erzählstil, seine anti-heroischen Charaktere und sein Fokus auf das psychologische Leben seiner Protagonisten äußerst einflussreich auf andere Autoren. Conrads Erfahrungen als polnischer Emigrant in Großbritannien brachten auch eine einzigartige Perspektive in seine Romane ein, die oft am Rande des britischen Empire spielen und sich mit den negativen Auswirkungen des Imperialismus und Kolonialismus beschäftigen. Zu seinen populärsten und einflussreichsten Werken zählen u.a. “Heart of Darkness” (1899), “Lord Jim” (1900), “Typhoon” (1902), “Nostromo” (1904), “The Secret Agent” (1907) und “Under Western Eyes” (1911). Der Umfang entspricht ca. 400 Druckseiten.