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Longlisted for the Orange Prize 2012.
He planned to steal with these horses, who were all better than they looked on paper. The trick was to get in and get out fast.
But could he really pull it off? Could he be that sure, could he count on being that lucky?
Listen carefully my dear. Lord of Misrule, he whispered loudly. Lord of Misrule, Margaret. Memorize that name.

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Produktbeschreibung
Longlisted for the Orange Prize 2012.

He planned to steal with these horses, who were all better than they looked on paper. The trick was to get in and get out fast.

But could he really pull it off? Could he be that sure, could he count on being that lucky?

Listen carefully my dear. Lord of Misrule, he whispered loudly. Lord of Misrule, Margaret. Memorize that name.


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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.06.2012

Unter Pferden
Gnadenschuss: Jaimy Gordons "Außenseiter"

Als 2010 der National Book Award vergeben wurde, machte eine Außenseiterin das Rennen. "Lord of Misrule", der tief in Pferdemist und Rennbahn-Metaphysik watende Roman von Jaimy Gordon, konnte nur zwei Besprechungen vorweisen (darunter die eines Fachblatts für Pferdewetten), aber das reichte, um sich gegen Konkurrenten wie Jonathan Franzen, Nicole Krauss und Peter Carey durchzusetzen. Glück, heißt es in "Die Außenseiter", "das war die Welt, die einem über einen breiten Graben und trotz schlechter Quoten in die Arme sprang. Es war Liebe, die nie verdient wird; alles andere war Plackerei."

In Gordons Roman arbeiten sich keine wilden Mustangs am Western-Mythos ab, und das Glück dieser Erde liegt definitiv nicht auf dem Rücken der Schaukelpferdchen aus der Mädchenliteratur. Indian Mound Downs ist der Müllhaufen, das Schlachthaus des amerikanischen Traums: eine heruntergekommene Rennbahn in West Virginia, in der billige "Wegwerfpferde" um ihr Leben laufen. Nur ein paar abgehalfterte Wettbetrüger, Gottes- und Pferdenarren sind verrückt genug, ihr letztes Geld auf die lahmen Gäule mit Butazolidin im Blut und die zuschanden gerittenen Hoffnungsträger mit Nervenschnitten an den Füßen zu setzen.

Ihre Besitzer, Trainer, Pfleger und Jockeys sind selbst geschundene Kreaturen, desillusionierte Glücksritter, die in klapprigen Wohnmobilen, Sattelkammern und Pferdeboxen schlafen. Vollgepumpt mit Drogen, Alkohol und Adrenalin, reicht ihre Kraft nur noch für eine halbe Meile; ihr Sex ist so schnell wie ein Decksprung. Für die Vierbeiner hat Gordon mindestens so viel Sympathie, Sensibilität und Wortgewalt übrig wie für ihre Herren. Pferden gibt man den Gnadenschuss, wenn sie mit blutigen Nüstern zum Abdecker trotten, einem treuen Hund wie Elizabeth eine herzzerreißende Letzte Ölung. Für die Außenseiter der menschlichen Gesellschaft reicht es nur zu eher grobschlächtigen Porträtskizzen.

Medicine Ed, der schwarze Pferdeflüsterer, hat stolze Rösser auf der Zielgeraden sterben sehen und Schindmähren mit seinem Voodoo-Zauber zum Sieg verholfen; aber seine Magie wirkt nicht mehr. Maggie ist eine furchtlose junge Frau, stolz und zügellos; aber bei ihrem Lieblingspferd Pelter und ihrem Abgott Tommy wird sie schwach. Zusammen mit Deucey, der struppigen Zigeunerin, kaufen sie ein Siegerpferd. Aber leider trödelt Little Spinoza lieber im Stall herum; und wenn der verspielte Hengst rechtzeitig aus der Startbox kommt, werfen ihm die Könige der Rennbahn Prügel zwischen die Beine. Joe Dale, der Provinzmafioso, lässt sich ungern bei seinen Geschäften stören und hat ein Auge auf Maggie, die "bekiffte Hippieschlampe", geworfen. Der gutmütige Kredithai Two-Tie kann seine Nichte nicht beschützen. Am Ende haben alle alles verloren, Glück, Verstand, Leben und nicht zuletzt die Pferde: Dale den Lord of Misrule, Tommy seinen Erlöser The Mahdi, Maggie den sorglosen Little Spinoza. Nur Pelter und Medicine Ed drehen ungerührt ihre Runden. "Es gibt immer noch einen Weg, den die beiden nehmen können", heißt der letzte Satz, "wenn auch nur abwärts."

Dass Jaimy Gordon auf einer Pferderennbahn gearbeitet hat, spürt man auf jeder Seite: Sie kennt die Welt der Trailer, Führanlagen und Verladeplätze, den strengen Geruch von Pferdeurin und fauligem Stroh, die großmäuligen Kleinkriminellen und reptilienhäutigen Jockeys, die Tricks und Mittelchen, mit denen man Ross und Reiter auf Trab bringt. Den National Book Award erhielt sie freilich nicht für Authentizität, sondern für ihre kraftvolle Sprache. Ingo Herzkes Übersetzung gibt mehr als eine Ahnung von ihrer rauen, widerspenstigen Schönheit; nur bei der Übertragung des Hinterwäldler-Dialekts stößt er manchmal an seine Grenzen.

Trotzdem machen es "Die Außenseiter" dem nicht pferdeaffinen Leser nicht gerade leicht. Der Roman kommt schwer aus der Startbox, und im Gewühl der abgekarteten Rennen und fiesen Deals verliert man manchmal den Überblick. Pferdesport ganz unten ist nichts für die schwachen Nerven städtischer Schöngeister, auch wenn Gordon ihre Erfahrungswissenschaft gern zur Religion hochjagt und noch Little Spinozas Kastration mit "anständiger Metaphysik" beschwert. Die Kreuzung aus Milieustudie, Provinzkrimi, Wahnsinns-Rodeo und Ballade der sexuellen Hörigkeit schwitzt ein bisschen viel Blut, Schweiß und Schmerz aus. Verglichen mit Jaimy Gordons Märtyrern der Pferdereligion, sind Dick Francis' Pferdekrimis harmlose Ponys und selbst "All die schönen Pferde", Cormac McCarthys spätexistenzialistischer Spätwestern, nur eine gestriegelte Pferdeoper.

MARTIN HALTER

Jaimy Gordon: "Die Außenseiter". Roman.

Aus dem Amerikanischen von Ingo Herzke. Aufbau Verlag, Berlin 2012. 328 S., geb., 19,99 [Euro].

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