Caro hat ein geordnetes Leben, es läuft bei ihr. Sie hat einen guten Job, der ihr Spaß macht, einen Partner, den sie liebt und sie achtet auf ihre Körper: gesunde Ernährung, Yoga, keine Exzesse. Doch dann klingelt die Polizei an ihrer Tür und teilt ihr mit, dass ihre Ehefrau Loretta gestorben ist.
Sie würde dem am liebsten keine Bedeutung zu messen, aber die Vergangenheit lässt sich nicht so…mehrCaro hat ein geordnetes Leben, es läuft bei ihr. Sie hat einen guten Job, der ihr Spaß macht, einen Partner, den sie liebt und sie achtet auf ihre Körper: gesunde Ernährung, Yoga, keine Exzesse. Doch dann klingelt die Polizei an ihrer Tür und teilt ihr mit, dass ihre Ehefrau Loretta gestorben ist. Sie würde dem am liebsten keine Bedeutung zu messen, aber die Vergangenheit lässt sich nicht so leicht abschütteln.
„Lorettas letzter Trip“ von Edie Calie ist ein wunderbarer Roman. Er ist witzig und absurd, aber auch ernsthaft und kritisch. Caro begibt sich eher ungewollt gleich auf mehrere Trips, die immer amüsant sind und absolut den Zeitgeist treffen. Er verbindet Welten, die nicht zusammenpassen und öffnet Grenzen, so wie Caro sich öffnet.
Der Roman lebt von den Figuren, allen voran Caro selbst, die mir anfangs etwas unsympathisch war, die aber Seite um Seite mein Herz erobert hat, vor allem in den Tagebuchkapiteln. Aber auch Anna und August, Lorettas Mitbewohner*innen, die mit dabei sind, um ihren letzten Willen zu erfüllen und der eigentlich ein Schmäh war, geben noch mal ordentlich Würze hinein. Edie Calie hat für mich die perfekte Mischung gefunden. Zum einen in den Wechseln aus personaler Erzählung im Heute und den Zeitsprüngen in den Tagebuchkapiteln, die uns in Lorettas und Caros Freundschaft und dessen Bruch mitnehmen. Zum anderen hat sie das Wienerische perfekt dosiert, sodass ich die Atmosphäre aufsaugen konnte, ohne über Worte und Formulierungen zu stolpern. Auch sprachlich liefert sie ab, baut gelungene Metaphern ein und hält die Spannung oben, sodass man das Buch gar nicht zur weglegen möchte. Wirklich ein ganz besondere Trip. Und wer wissen möchte, welche Rolle die Beatles bei all dem spielen, muss es wohl lesen.