Klappentext:
„Verfolgte Hexen und Freibeuterei
Hünengräber neben idyllischen Höfen, Blutsteine neben Badestränden, Friedhöfe neben Fischkutterromantik: Ostfriesland kann auch herb und düster.
Ostfriesland ist so flach, dass man morgens schon sehen kann, wer abends zu Besuch kommt. Doch
neben den idyllischen Bauernhöfen und verträumten Sielhäfen gibt es auch das andere Ostfriesland,…mehrKlappentext:
„Verfolgte Hexen und Freibeuterei
Hünengräber neben idyllischen Höfen, Blutsteine neben Badestränden, Friedhöfe neben Fischkutterromantik: Ostfriesland kann auch herb und düster.
Ostfriesland ist so flach, dass man morgens schon sehen kann, wer abends zu Besuch kommt. Doch neben den idyllischen Bauernhöfen und verträumten Sielhäfen gibt es auch das andere Ostfriesland, das von dunklen Orten, versunkenen Dörfern und gefährlichen Mooren oder den Schrecken der Hexenverfolgung erzählt. Diese Orte liegen häufig gut versteckt irgendwo auf dem flachen Land, tief im Wald oder sogar mitten in der Stadt und entfalten dort ihren ganz besonderen Zauber. Ein ideales Ausflugsziel für True Crime Fans!“
Ich bin immer neugierig was solche Bücher betrifft aber dieses Mal verging mir die Freude darauf. Im Buch „Lost & Dark Places Ostfriesland“ werden Plätze als „lost“ und als „gruselig“ bezeichnet die es überhaupt nicht sind! Das sind Plätze, die teilweise Kulturgut sind bzw. gar unter Denkmalschutz stehen und es werden Plätze publik gemacht, denen man lieber Ruhe entgegenbringen sollte. Was meine ich speziell: es werden Hünengräber beschrieben und gezeigt aber ganz ehrlich?! Hier bei uns an der Nordseeküste sind Hünengräber völlig normal und überhaupt nicht gruselig! Zudem stehen die meisten von ihnen unter Schutz und dürfen entweder gar nicht (wegen der Einsturzgefahr) oder nur mir ausgebildeten Führern begutachtet werden. Dem Leser hier solche Plätze schmackhaft zu machen, finde ich nicht passend. Was hier die Friedhöfe betrifft: gerade die jüdischen Friedhöfe werden immer wieder Opfer von Zerstörung etc.. Da muss man nicht noch „Werbung“ für diese Ruheplätze machen und mit genauen Daten die Menschen extra dahin locken. Friedhöfe sind Plätze des Gedenkens und der Ruhe und keine „lost Places“! Auch sogenannte „Friedhöfe der Namenlosen“ sind hier oben keine Seltenheit und ebenso nicht „lost“! Hinter all den Toten stecken Geschichten und gruselig ist da rein gar nichts! Genauso werden Moorflächen und Moore vorgestellt. Jeder Mensch hier an der Küste weiß, dass man Moore sich lieber aus der Entfernung anschaut und beobachtet! Lichtspiele und aufsteigende Dämpfe haben nichts mit „lost“ zu tun sondern sind Natur pur wenn man ein wenig in Biologie und Chemie aufgepasst hat.
Wie in allen Büchern dieser Reihe werden selbstverständlich klare Regeln zu Beginn des Buches benannt wie man sich auf diesen Plätzen verhält. Keine Frage, das ist löblich und man wollte die Regeln streng beachten. Auch ist die Optik und Haptik wie die anderen Bücher der Reihe wieder absolut toll und übersichtlich gestaltet. Die Bilder sind ausdrucksstark und die Beschreibungen wieder sehr ausführlich, egal ob Wegbeschreibungen oder auch geschichtliche Hintergründe.
Fazit: Viele Plätze sind hier überhaupt nicht „lost“ und auch nicht „dark“ (außer man besucht diese in der Nacht)! Hier wurden viele geschichtliche und kulturrelevante Punkte benannt, die die Küste nunmal ausmachen!
2 von 5 Sterne