Kleine Dinge mit großer Liebe tun
„Ein Euro ist das Bedürfnis eines Bedürftigen. Alles, was darüber hinaus geht, ist die Möglichkeit eines Reichen."
Gelebte Nächstenliebe, schon in den kleinen Dingen, das ist wohl die zentrale Botschaft des Buches von David Togni. Er stellt uns hier nicht nur
einen Schnelldurchlauf der wichtigsten Stationen seiner Biografie vor, sondern auch die Entstehung…mehrKleine Dinge mit großer Liebe tun
„Ein Euro ist das Bedürfnis eines Bedürftigen. Alles, was darüber hinaus geht, ist die Möglichkeit eines Reichen."
Gelebte Nächstenliebe, schon in den kleinen Dingen, das ist wohl die zentrale Botschaft des Buches von David Togni. Er stellt uns hier nicht nur einen Schnelldurchlauf der wichtigsten Stationen seiner Biografie vor, sondern auch die Entstehung seines Projektes „Love your neighbour“.
Dabei ist sein Schreibstil angenehm und flüssig zu lesen, zwischendurch herrlich selbstironisch und witzig. Was mich an einigen Stellen jedoch gestört hat, waren die vielen englischen Wörter, die er benutzt. „Message“, „Church“ und Ähnliches mögen vielleicht modern sein, was ihr Vorteil gegenüber den deutschen Wörtern sein soll, verstehe ich aber nicht.
David erzählt uns viel aus seinem wirklich spannenden Leben, in dem Gott auf scheinbar außergewöhnliche Weise gewirkt hat. Gerade die Schilderung der traurigen und schwierigen Momente gelingt ihm durch seine Offenheit sehr bewegend. Ehrlich gesteht er seine Fehler und sein Scheitern ein, und berichtet, wie er es dennoch geschafft hat. Dafür ein großes Kompliment.
Trotzdem haben mich einige Passagen an dem Buch irritiert. Das waren zum einen seine Erlebnisse mit Gott, welche für mich durch seine Art, sie zu erzählen, teilweise nicht sehr glaubwürdig rüberkamen. Auf der anderen Seite hat er Vieles, was er gemacht hat, auf Gottes Eingebung geschoben, auch hier wusste ich oft nicht so genau, was ich davon halten soll. Einige Dinge sind wohl auf eine gewisse Hochsensibilität im Umgang mit anderen Menschen zurückzuführen, welches ein von Gott gegebenes Talent ist, aber nicht unbedingt jedes Mal ein Erweckungserlebnis nach sich ziehen muss. Seine Erzählung wirkt stellenweise übertrieben. Auch seine vielen kleinen Erlebnisse, bei denen er anderen Menschen geholfen hat, sind einerseits bewunderswert und schön. Teilweise bieten sie gute Anregungen, selbst einmal nachzudenken, wo wir in unserem Leben anderen Menschen helfen könnten. Andererseits stört mich auch hier seine Art und Weise, davon zu reden. Es klingt oft wie ein Eigenlob, das es vielleicht nicht sein soll. Diese Tatsache beeinträchtigt meine ganze Sicht auf das Buch und die Überlegung, warum er es wohl geschrieben hat. Dahinter bin ich auch nicht gekommen. Ich weiß nicht, welches die Botschaft seines Projektes sein soll, außer der offensichtlichen, in der Namensgebung enthaltenen. Das ist eine schöne und wichtige Aufforderung, aber eine solche allein hilft bekanntlich nicht.
Alles in allem lässt das Buch einige offene Fragen bei mir zurück, was ich sehr schade finde. Es war kein wirklich befriedigendes Leseerlebnis.