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Ludwig Hohl ist noch in Erinnerung als der eigenwillige, unter aufgehängten Zetteln in einem Genfer Keller hausende Denker. Anna Stüssi erzählt die wilden Jahre des Unterwegsseins, die dieser Sesshaftigkeit vorausgingen. Ludwig Hohl fand erst im Alter die ihm gebührende Anerkennung. Sein Denken in Fragmenten, entlang der Zwischenräume und Ränder des Bewusstseins, ist von erstaunlicher Modernität, entwickelt in den Zwanziger- und Dreißigerjahren, aus Heimatlosigkeit. Die Biographie von Anna Stüssi rückt diese Zeit ins Zentrum. Der junge Hohl flieht aus der Enge der Schweiz zunächst zum Pariser…mehr

Produktbeschreibung
Ludwig Hohl ist noch in Erinnerung als der eigenwillige, unter aufgehängten Zetteln in einem Genfer Keller hausende Denker. Anna Stüssi erzählt die wilden Jahre des Unterwegsseins, die dieser Sesshaftigkeit vorausgingen. Ludwig Hohl fand erst im Alter die ihm gebührende Anerkennung. Sein Denken in Fragmenten, entlang der Zwischenräume und Ränder des Bewusstseins, ist von erstaunlicher Modernität, entwickelt in den Zwanziger- und Dreißigerjahren, aus Heimatlosigkeit. Die Biographie von Anna Stüssi rückt diese Zeit ins Zentrum. Der junge Hohl flieht aus der Enge der Schweiz zunächst zum Pariser Montparnasse. Ruhelos ist er unterwegs, weiter in die Alpen, nach Marseille, Wien und schließlich ins stille Den Haag, wo er den Durchbruch zu seiner ganz eigenen Denkform erlebt. Als er aus finanzieller Not 1937 in die Schweiz zurückkehrt, trägt er im Gepäck sein fast vollendetes Werk: tausend Seiten »Notizen". Anna Stüssi hat aus mehrheitlich unpublizierten Quellen geschöpft. Entstanden ist das einfühlsame Porträt eines Menschen, der das Leiden an sich selbst, an Freunden und Geliebten und den bedrohlichen Zeitumständen kontinuierlich verarbeitet und mit großer poetischer Kraft transformiert.
Autorenporträt
Anna Stüssi, geb 1946, promovierte 1975 über Walter Benjamin, war Verlagsmitarbeiterin, freie Publizistin, Essayistin, Literaturkritikerin mit Schwerpunkt Schweizer Autoren und Autorinnen. Zuletzt Redakteurin der Kulturzeitschrift »Reformatio". Im Zweitberuf prozessorientierte Psychologin mit eigener Beratungspraxis. Lebt in Bern.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Sabine Haupt findet Anna Stüssis Annäherung an Ludwig Hohl zeitgemäß und wichtig. Stüssis entmythologisierender Ansatz fügt dem bislang gültigen Bild des verkannten, stets am Rand des Existenzminimums und der totalen Vereinzelung sich bewegenden Dichters einige bedeutende Nuancen hinzu, wie Haupt erklärt. So, differenziert, gut recherchiert und fair betrachtet, meint Haupt, entpuppt sich Hohl als von Verwandten und Kollegen umsorgter stolzer Exzentriker. Die von der Autorin vorgenommene Kontextualisierung des Schweizer Autors, die Darstellung seiner Aufenthalte, seiner Bekannten und der ins Werk eingehenden Ereignisse und Rezeptionen machen das Buch für Haupt zudem lesenswert auch für "Nichteingeweihte".

© Perlentaucher Medien GmbH
»eine Darstellung, die in der Rezeptionsgeschichte des Werkes völlig neue Massstäbe setzt.« (Sabine Haupt, Neue Zürcher Zeitung, 15.11.2014) »eine lesenswerte Biographie.« (Urs Oskar Keller, Regi Die Neue, 13.03.2018)