Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 2,0, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Zweimal in der Geschichte revolutionierte Ludwig Wittgenstein die Philosophie. Sein Tractatus lieferte die Vorlage für den logischen Positivismus, eine der einflussreichsten philosophischen Strömungen der Philosophiegeschichte. Die „Philosophischen Untersuchungen“ beeindrucken bis heute die Philosophen und immer wieder kommen neue Interpretationen auf. Oftmals wird wird der späte Wittgenstein als Antirealist und Antiphilosoph dargestellt, dem es nur darum ginge, uns von unseren metaphysischen Krankheiten zu heilen. Unsere Sprache funktioniere nach Regeln, die von unserer Sprachgemeinschaft abhängen und somit hängen auch unsere Wahrheiten von ihr ab. Alles worauf Wahrheit beruht ist Übereinkunft. Doch es gibt auch bekannte Wittgenstein-Interpreten wie Hilary Putnam oder Stanley Cavell, die Wittgenstein als gemäßigten Realisten sehen. Wittgenstein wolle schließlich nur den Positivismus und den metaphysischen Realismus, den er selbst zum Teil zum Leben erweckt hat, kritisieren. Ja, wir müssen uns auf Konventionen stützen, wenn wir an einen Punkt angelangen, an denen Fragen keinen Sinn mehr ergeben, doch trotzdem legt eine von uns unabhängige Welt fest, welche Wahrheiten sich daraus ergeben. Diese Philosophen verbinden Wittgensteins Kritik mit einem starken Praxisbezug, so wie Wittgenstein es selbst auch getan hat.