Was tun gegen Fake-News
12 Millionen Flüchtlinge wünscht Frau Merkel und einen 55jährige aus Bayern, die das glaubt. Auf den Fake angesprochen, sagt sie: „es kann passieren.“(11)
Verändern Fehlinformationen unsere Demokratie? Ja, sagt Brodnig, wenn die Gesellschaft schon gespalten ist und wenn
Wahlentscheidungen knapp sind.
Das Vertrauen in den „Mainstream-Journalismus“ ist in den letzten…mehrWas tun gegen Fake-News
12 Millionen Flüchtlinge wünscht Frau Merkel und einen 55jährige aus Bayern, die das glaubt. Auf den Fake angesprochen, sagt sie: „es kann passieren.“(11)
Verändern Fehlinformationen unsere Demokratie? Ja, sagt Brodnig, wenn die Gesellschaft schon gespalten ist und wenn Wahlentscheidungen knapp sind.
Das Vertrauen in den „Mainstream-Journalismus“ ist in den letzten Jahren in verschiedenen Ländern im gesunken im unterschiedlichem Maß gesunken. Fake-News werden gerne geglaubt, wenn sie der eigenen Überzeugung entsprechen. Und sie sind bei Facebook attraktiver als normalen Nachrichten. Wut lädt zum Klicken ein und das verschafft den Fake-News noch mehr Aufmerksamkeit. Und Facebook findet das gut, weil seine Algorithmen möglichst viel Werbung akquirieren möchten.
Sie unterscheidet Fake-News in 7 Typen:
1. Satire, die als solche nicht oder kaum gekennzeichnet ist und nicht verstanden wird
2. Bilder in falschen Zusammenhang
3. irreführende Informationen
4. Informationen im falschen Zusammenhang
5. Betrügerische Inhalte
6. Überarbeitete Inhalte
7. falsche Inhalte
Die Gefahr der sozialen Medien liegt darin, dass sich ihre Benutzer recht bald in „Echokammern“ befinden, also ihre Meinung bestätigt wissen und abweichende gar nicht mehr angeboten bekommen. Rechte Gruppen sind dabei mehr abgeschirmt als linke.
Was auf deutschsprachigen, sozialen Medien 2016 am meisten „geliket“ wird, sind die Mainstream-Medien, Trash, alarmistische Medien, Kreml-Medien, Rechte Medien wie die Junge Freiheit, aber linke Medien wie die Nachdenkseiten schafften es keinmal unter die Top 100.
Der Kreml hat in St.Petersburg eine Agentur gegründet, die gesellschaftliche Spaltungen in einem Land mit Bots noch verstärken will. Zu den US-Wahlen hat das ganz gut geklappt, wie Untersuchungen des US-Senats zeigen. Le Pen wurde aber nicht französische Präsidentin.
Im Selbstexperiment zeigt die Autorin, wie wenig Geld es braucht, um sich Followers auf Facebook zu kaufen. Bilder lösen weit mehr Emotionen aus als Texte. Für Fakes helfen Memes, die ganz leicht zu verändern sind.
Werbung kann auch personengenau im Netz geschaltet werden. Trump- Wähler, die man zum Urnengang überzeugen musste erhalten andere Werbung als Wähler, die man überzeugen musste, Trump statt Clinton zu wählen. Hillary wurde unterstellt Vergewaltiger und Drogenabhängig ins Land zu lassen. Diese Facebook-Werbung kam aus Russland und wurde auch mit Rubel bezahlt.
Fake-News sind nur dann strafbar, wenn die Persönlichkeitsrechte verletzt werden. In Österreich besteht auch die Gefahr auf den Gerichtskosten sitzen zu bleiben.
Brodnig fordert, dass Facebook seinen Algorithmus zumindest darauf hin überprüfen lassen muss, wie es die Relevanz von Nachrichten sortiert. Auch die Autoindustrie unterliege gewisse Sicherheitsbestimmungen und die könne der Staat auch von den digitalen Firmen verlangen.
Vom Benutzer verlangt sie gewisses Misstrauen gegen Bilder, gegen Emotionen und fordert bei den Fakten zu bleiben. Dabei gibt sie als deutschsprachige Faktencheker die Internetseiten faktenfinder.tagesschau.de , correctiv.org/echtjetzt und mimikama.at an.
Ein wichtiges Thema, auch mit Tipps und Lösungen. Mir missfällt aber, dass die in Kapitel 1 genannten 4 Teile des Buches nicht im Inhaltsverzeichnis zu finden sind und es gibt zahlreiche Wiederholungen. Daher 4 Sterne.