Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1.0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Theorie und Praxis der Weltgesellschaft , Sprache: Deutsch, Abstract: Während das Phänomen des strukturellen Zusammenhangs weltweiten menschlichen Handelns auch im wissenschaftlichen Kontext vielfach primär in seinen Folgen und daher mit einem Vorzeichen versehen in Erscheinung tritt - etwa als Bedrohung der Existenz oder aber als Chance des Einzelnen - und zudem meist unter dem allzu oft bemühten und dadurch schwammigen Begriff der Globalisierung firmiert, bietet die luhmannsche Systemtheorie hingegen ein solides begriffliches Fundament zur weitgehend neutralen Analyse der Struktur weltweiter sozialer Zusammenhänge. Dieser breite begriffliche Unterbau resultiert aus Luhmanns grundlegendem Ziel der Formulierung einer umfassenden Gesellschaftstheorie, die er als eine Theorie sozialer Systeme konzipiert. Da es sich wiederum als Folge dieser theoretischen Konzeption ergibt, dass der Begriff der Gesellschaft als Weltgesellschaft entworfen werden muss, ist es für das Vorhaben einer Analyse eines weltgesellschaftlichen Zusammenhangs unter Nutzung des dichten luhmannschen Begriffsapparats unumgänglich, sich mit der Systemtheorie selbst auseinanderzusetzen. Diese Arbeit stellt den Versuch dar, sich dem Phänomen der Weltgesellschaft aus der Sicht der luhmannschen Systemtheorie zu nähern und verfolgt demnach das Ziel, die hierfür relevanten Begriffe und Zusammenhänge der Systemtheorie nach Luhmann darzulegen. Im Anschluss daran soll Weltgesellschaft in Rekurs auf die Systemtheorie als empirisches Phänomen untersucht werden, was es erlaubt, die grundsätzliche Konzeption der Theorie in Bezug auf deren Aussagewert hinsichtlich des Phänomens Weltgesellschaft zu überprüfen. Die in der Arbeit aufgeworfenen Fragen münden in einer kurzen Diskussion über die Rolle der Nationalstaaten im weltgesellschaftlichen Zusammenhang.