„Lupus Noctis“ von Melissa C. Hill und Anja Stapor behandelt viele, aktuelle Themen unserer Zeit wie beispielsweise das Aufsuchen von Lost Places, Online Challenges auf TikTok und Stalking. Alleine schon, dass es hierbei um einen Lost Place geht, hatte mich sofort neugierig gemacht. Wir besitzen
selbst einige Gebäude, die nicht mehr bewohnt sind und nutzen sie oft für Lost Place Shootings. Ich…mehr„Lupus Noctis“ von Melissa C. Hill und Anja Stapor behandelt viele, aktuelle Themen unserer Zeit wie beispielsweise das Aufsuchen von Lost Places, Online Challenges auf TikTok und Stalking. Alleine schon, dass es hierbei um einen Lost Place geht, hatte mich sofort neugierig gemacht. Wir besitzen selbst einige Gebäude, die nicht mehr bewohnt sind und nutzen sie oft für Lost Place Shootings. Ich finde Lost Places sehr mystisch und magisch und stelle mir dabei immer die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass genau dieses Gebäude ein verlassener und vor allem vergessener Platz werden konnte. Ich kann vorab schon so viel sagen, dass die Spannung in diesem Buch auf jeden Fall in jedem Kapitel bis zum Ende greifbar war. Der Lost Place, der hier ein altes Bunkerkrankenhaus ist, hat mir oft einen Schauer über den Rücken gejagt. Und die Geschichte der Jugendlichen während ihres Spiels „Lupus Noctis“ war auch an Spannung nicht zu überbieten.
Sechs Jugendliche wollten ein Spiel spielen, wie sie es schon oft getan haben. Ein Rollenspiel, welches Werwölfe, Ritter, Hexen und Huren beinhaltet. Und wo könnte man so ein Spiel besser spielen, als an einem Lost Place? Dort erst kommt die richtige Atmosphäre auf und man kann sich ganz den Charakteren und dem Spielablauf hingeben. Die Gruppe der Jugendlichen besteht aus alten Freunden, die sich teilweise schon seit dem Kindergarten kennen. In der Vergangenheit wechselte die Gruppe öfter ihre Mitglieder, seit einer Weile sind es aber immer die gleichen sechs Menschen, die sich Lupus Noctis hingeben. Das sind Theo, der Spielführer (er hat sich auch das Spiel ausgedacht zusammen mit...) Jakob, der ein richtiger Technik-Nerd zu sein scheint, Eileen, eine der schönen und beliebten Mädchen, ihre beste Freundin Lena, die außerdem mit Eileens Ex-Freund Marcel zusammen ist, Marcel, der TikTok-Star und das Sportlerass und Josefine, die ganz neu in die Gruppe dazu kam und Theos Nachhilfeschülerin ist. Eigentlich spielt noch Hanan mit, auch eine Freundin der fünf Jugendlichen, die aber leider auf Grund einer Prüfung an diesem Spielwochenende nicht teilnehmen kann. Als Ersatz ist Josefine dazu gestoßen und komplementiert nun die Gruppe. Zu Beginn scheint alles so zu laufen, wie es die Jugendlichen von Lupus Noctis bereits gewohnt sind. Sie sind alte Hase in diesem Spiel und haben es schon an so vielen, verschiedenen Orten gespielt. Doch dann fehlt auf einmal der Schlüssel, um aus dem Bunker wieder herauszukommen und der eigentliche Horror beginnt… Wer hat die sechs unten im Bunkerkrankenhaus eingesperrt? Was ist sein oder ihr Ziel? Ein ganz neues Spiel beginnt und die sechs Jugendlichen sind nun die Hauptfiguren. Das Spiel ist allerdings wesentlich gefährlicher als ihr bekanntes Lupus Noctis und bringt Geheimnisse ans Licht, die eigentlich niemals aufgedeckt werden sollten.
Das Buch hatte für mich alles, was einen guten und spannenden Thriller ausmacht. Spannend bis auf die letzte Seite und dazu kommen noch andere Emotionen, die sich mir im Laufe des Buches offenbart haben. Ich habe mit den Charakteren mitgezittert, gelitten und auch ein paar Tränchen verdrückt. Ich war geschockt, da man teilweise nicht mit dem gerechnet hat, was alles so im Bunker passiert. Auch über so manches Geheimnis war ich sehr erstaunt und finde es großartig wie die Autorinnen uns hier an der Nase herumführen konnten. Im Laufe des Buches habe ich dann auf jedes kleinste Detail geachtet um auf denjenigen zu kommen, der dieses Horrorspiel mit den Kids spielt. Das ein oder andere Mal war ich auch wirklich schlauer als sie, konnte das Ganze aber auch von außen betrachten. Ich weiß nicht, wie ich mich in einer solchen Situation verhalten hätte. Ich wäre wahrscheinlich mehr als panisch geworden und hätte einen Anfall bekommen. Wer ist schon gerne eingesperrt und das auch noch fünf Meter unter der Erde und ohne frische Luft und Tageslicht? Dass sie sich dort überhaupt für eine Nacht runtergetraut haben, hat mich wirklich beeindruckt. Wie bereits gesagt, das Buch war spannungsgeladen und hat mich wirklich bis zum Schluss gefesselt.