Der Diogenes Verlag hat in letzter Zeit zahlreiche Romane des britischen Schriftstellers Evelyn Waugh (1903-1966) herausgebracht, darunter sein Meisterwerk „Wiedersehen mit Brideshead“, in dem er den Verlust des traditionellen Wertesystems beklagte und das ihm zu Weltruhm verhalf. Daneben aber auch
die satirischen Werke des Autors, in denen sich Waugh kritisch mit den dekadenten Erscheinungen…mehrDer Diogenes Verlag hat in letzter Zeit zahlreiche Romane des britischen Schriftstellers Evelyn Waugh (1903-1966) herausgebracht, darunter sein Meisterwerk „Wiedersehen mit Brideshead“, in dem er den Verlust des traditionellen Wertesystems beklagte und das ihm zu Weltruhm verhalf. Daneben aber auch die satirischen Werke des Autors, in denen sich Waugh kritisch mit den dekadenten Erscheinungen seiner Zeit auseinandersetzte.
Nach „Scoop“ und „Scott-Kings moderne Welt“ ist nun mit „Lust und Laster“ ein weiterer satirischer Roman erschienen, in dem sich Waugh vor allem die Londoner Society in den Zwanziger Jahren vornimmt. Im Mittelpunkt steht der Schriftsteller Adam Fenwick Symes, der Antiheld des Romans ist verliebt in die junge und hübsche Nina Blount. Beide wollen nur Spaß haben und lassen keine Party aus - von der Kostüm-Party bis zur Wildwest-Party.
Sein Geld verdient Adam als „Mr. Chatterbox“ mit seinen Kolumnen, mit denen er die Gesellschaft amüsiert. Doch wird das ausreichen, um seine Verlobte zu heiraten. Nina macht das abhängig von seinem Geldbeutel. Je nachdem wie finanzkräftig Adam gerade ist, wird die Hochzeit einmal beschlossen und dann wieder verschoben - „Es ist nicht gut, nur zu schreiben“. Adam soll sogar ihren Vater besuchen und ihm erzählen, wie schrecklich reich er ist. Da kommt Adam auf die irrsinnigsten Ideen, um an das dafür nötige Geld zu kommen.
Mit beißender Satire und mit grotesk überzeichneten Figuren beschreibt Waugh das sorglose und vergnügungssüchtige Treiben in den Londoner Klubs und Salons. Noch heute eine hochamüsante Lektüre.