Johann Anselm Steiger führt in seinem Aufsatz »Die Postilla des lutherischen Barocktheologen Johann Gerhard (1582-1637)« in eine umfangreiche Predigtsammlung des großen lutherischen Theologen ein. Gerhard hat die Postille zuerst im Jahr 1613 in Jena bei Tobias Steinmann drucken lassen. Pünktlich zur 430. Wiederkehr dieses Erstdrucks möchte Steiger im Jahr 2013 eine kritische wissenschaftliche Edition dieses Werkes vorlegen. Hier zeichnet er schon einmal die Entstehungsgeschichte dieser mehrbändigen Sammlung nach. Es ist fast nicht mehr nötig, aber einmal mehr wird dabei deutlich, dass Johann Gerhard eben nicht Vertreter einer unbeweglichen dogmatistischen Gelehrsamkeit war, sondern dass die Verkündigung des Evangeliums Grund und Ziel seines theologischen Denkens darstellte. Wie er sich diese Verkündigung vorstellte, das legt Johann Gerhard selbst in seiner Widmungsvorrede zur genannten Postille dar. Er skizziert darin nicht weniger als elf unterschiedliche homiletische Modelle, von denen manche auch heutigen aufmerksamen Predigthörerinnen und -hörern bekannt vorkommen werden. Gerhard selbst präferiert eine von ihm so genannten katechetische und eine mystische Weise zu predigen. Von letzterer sagt der große Lutheraner »Denn wer zum Herzen [der Menschen] reden will, der muss von Herzen sprechen«. Vieles ist davon heute noch zu beherzigen. Steiger bietet diesen homiletisch-theoretischen Text hier als Textanhang zu seinem Beitrag. So könnten wir eigentlich mit Stolz vermelden, dass mit Johann Gerhard einer der bedeutendsten lutherischen Theologen aller Zeiten in Lutherische Theologie und Kirche einen Beitrag veröffentlicht hat. (Aus dem Vorwort von Achim behrens)
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