»Morgen Kirche sein.« Was heißt das für uns? Ist das beängstigend oder verlockend? Welchen Herausforderungen werden wir uns stellen müssen, aber auch: Welche Chancen könnten sich auftun? Dr. Peter Zimmerling, Professor für Praktische Theologie an der Universität Leipzig, stellt »Überlegungen zur Zukunft von Kirche und Gemeinde aus landeskirchlicher Perspektive« vor. In Anknüpfung an Dietrich Bonhoeffer entwickelt er zehn Thesen, mit denen er insbesondere die Situation der Kirchen im Osten Deutschlands in den Blick nimmt. An erster und zweiter Stelle steht für ihn dabei die »Selbstzwecklichkeit« der Kirche, also die Wahrnehmung der unersetzlichen Eigentümlichkeit von Kirche und ihrer Differenz zu allen anderen sozialen Gestalten. Verkündigung des Evangeliums und gesellschaftliche Mitverantwortung bilden dabei die beiden Brennpunkte des künftigen kirchlichen Handelns. Konkret fordert Zimmerling angesichts des dramatischen religiösen Wissensverlusts eine breit aufgestellte religiöse Bildungsinitiative und angesichts der nach wie vor bestehenden Sehnsucht vieler Menschen nach spiritueller Erfahrung eine verstärkte Bemühung um die Vermittlung evangelischer Spiritualität. (aus dem Editorial von Schriftleiter Christian Neddens)
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