Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,3, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema dieser Arbeit sind die Bibelübertragungen Luthers und deren mutmaßliche Funktion als Instrumente einer protestantischen Alphabetisierung. Dabei wird die Metapher eines "Hebels" verwendet. Die hauptsächliche Funktion eines Hebels ist Erleichterung, weshalb gefragt wird: War die Bibel eine Hilfe bei der gewollten oder ungewollten Steigerung der Lesefähigkeit reformationszeitlicher Laien? Die Untersuchung dessen erfolgt zu großen Teilen auf Grundlage von Arbeiten von Gerald Strauss: "Lutheranism and Literacy: A Reassessment" sowie "Luthers House of Learning". Deren hauptsächliche Thesen werden aufgenommen und nutzbar gemacht für die eigene Arbeit. Zum einen stellt er hier die Frage, ob das Luthertum ein grundsätzliches, über den Katholizismus hinausgehendes Interesse am geschriebenen und gelesenen Wort hatte. Auf der anderen Seite thematisiert er die Instrumente der lutherischen Erziehung, und ob hierbei die Bibel eine überragende Rolle spielte. Die Vorstellung von der Heiligen Schrift als hauptsächlichem Mittel des reformatorischen Zugangs zu Alphabetisierung sollte laut Strauss hinterfragt werden. Denn es hatte sich zuweilen die Vorstellung durchgesetzt, dass die Bibel nur von Luther übersetzt worden war, um schließlich als Populärbuch bei einer reformatorischen Alphabetisierungsoffensive zu helfen. Dass im frühen 16. Jahrhundert ein Anstieg der allgemeinen Lese- und Schreibfähigkeit zu verzeichnen war, wird nicht bestritten. Bezweifelt wird aber, ob es bis zu ihrer Konsolidierung ein Ziel der Reformation blieb, mit dem allgemeinen Zugang zur Bibellektüre ein "allgemeines Priestertum" von im Lesen geschulten Menschen auf den Weg zu bringen.
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