Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte), Veranstaltung: Luthers politische Schriften, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Haltung Luthers zum Bauernkrieg ist ein komplexer und vielschichtiger Gegenstand. Diese Tatsache ermöglicht, die Thematik unter ganz unterschiedlichen Fragestellung zu behandeln, etwa hinsichtlich der politischen Ethik Luthers, der Entwicklung der lutherischen Position im Verlauf des Bauernkrieges oder der Reziprozität von Reformation und Bauernerhebung. 1 Die vorliegende Arbeit möchte theologische Überlegungen und Interpretationsansätze in das Verständnis der lutherischen Position einfließen lassen. Luthers erste Schrift zum Bauernkrieg „Ermahnung zum Frieden auf die Zwölf Artikel der Bauernschaft in Schwaben. 1525.“ soll zunächst inhaltlich, formal und entstehungsgeschichtlich untersucht werden. Im Folgenden wird auf das apokalyptische Gedankengut bei Luther in den Monaten vor dem Abfassen seiner ersten Bauernschrift hingewiesen, bevor die apokalyptischen Vorstellungen, die in der ‚Ermahnung’ auftauchen, näher erörtert werden. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern die Position Luthers und seine Kritik an Obrigkeit und Bauernschaft durch die Vision der strafenden Weltvernichtung durch Gott beeinflusst sein könnte. Inwieweit ist die ‚Ermahnung’ durch politische Überlegungen und Rücksichten, inwieweit durch theologische geprägt? Die Arbeit stützt sich auf den Text der Clemenschen Ausgabe (Cl), die auf der Weimarer Ausgabe (WA) basiert und ferner das vollständig erhaltene Originaldruckmanuskript in der Staatsbibliothek München berücksichtigt.2 1 Vgl. Lohse, Bernhard: Martin Luther. Eine Einführung in sein Leben und sein Werk. 3., vollst. überarb. Aufl. München 1997. S. 152. 2 Vgl. Ergänzungstext der Ausgabe Martin Luther. Ausgewählte Werke. Hrsg. von H. H. Borchert und Georg Merz. 3. Aufl. 4. Bd. München 1964. S. 382. Fortan abgekürzt als Mü Erg.