So eindeutig eine alltagsweltliche Definition von Luxus zu sein scheint, so komplex wird es, wenn man sich dem schillernden Phänomen wissenschaftlich nähern möchte: Welche Objekte und Praktiken gelten als Luxus? Wer kann bestimmen, was luxuriös ist, und was folgt aus einer derartigen Festlegung? Wo liegt der Unterschied zwischen Luxus und Protz? Besteht ein Zusammenhang zwischen Luxuskonsum und Regierungsformen? Noch komplexer wird der Fragehorizont, wenn es nicht um eine synchrone Betrachtung von Luxus geht, sondern der diachrone Vergleich ins Zentrum der Betrachtung gerückt wird. Was einst dem Luxus zugeschlagen wurde, kann heute zum Alltag einer wachsenden Bevölkerungszahl gehören. Die Autorinnen und Autoren befassen sich mit diesen Fragen in epochenübergreifender Perspektive. Ausgehend von den grundlegenden Luxustheorien (Sombart, Veblen) entwickeln sie jeweils an konkreten empirischen Fallbeispielen Thesen darüber, welche Rolle Luxus für die von ihnen betrachtete Gesellschaft hatte. Zusammengenommen ergibt sich so eine empirisch dichte Probebohrung über die Potentiale einer historischen Luxusforschung quer durch die Epochen von der Antike bis zur Neuzeit.
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