Nachdem die Zerstörung der Erde durch die Menschen nicht mehr aufzuhalten ist, gelingt einigen wenigen, privilegierten die Flucht. Wissenschaftler, Bauern, Arbeiter, Reiche, einem Querschnitt durch die Bevölkerung ist es möglich, Mutter Erde zu verlassen und einen Neuanfang auf Perm zu
wagen.
Darunter auch Henry mit seiner Familie. Er und seine Geschwister werden von ihrem Vater begleitet, denn…mehrNachdem die Zerstörung der Erde durch die Menschen nicht mehr aufzuhalten ist, gelingt einigen wenigen, privilegierten die Flucht. Wissenschaftler, Bauern, Arbeiter, Reiche, einem Querschnitt durch die Bevölkerung ist es möglich, Mutter Erde zu verlassen und einen Neuanfang auf Perm zu wagen.
Darunter auch Henry mit seiner Familie. Er und seine Geschwister werden von ihrem Vater begleitet, denn ihre Mutter gehört zu dem Vortrupp, die Perm für die Ankunft vorbereiten sollen. Doch die Familie findet ihre Mutter nicht wieder. Dafür ein Leben, dass sie nicht führen wollen.
Das Cover ist sehr düster gehalten. Es zeigt die Reste einer riesigen Hand, die Handfläche nach oben. Die Finger sind teilweise abgebrochen, der Rest erodiert. Auf dem Daumen stehen drei Menschen, vermutlich die Geschwister Chester, Henry und Loy, die versonnen in eine fremde Welt blicken. Es gibt außer ihnen kein Leben; nur Stein, Staub und die Unendlichkeit des Weltalls. Auf mich wirkt das Bild kalt und bedrohlich. Und faszinierend zu gleich.
Nils Westerboer hat einen Roman geschaffen, der mir gleich mehrfach unter die Haut ging. Anfangs konnte ich mich entspannt treiben lassen, in einem spannenden Scifi-Abenteuer! Atemlos ließ ich mich von der Möglichkeit einwickeln, ein Leben auf einem fernen Planeten in Angriff zunehmen. Die Beschreibung der Technologie war nicht nur faszinierend, sondern auch so einfach, dass ich folgen konnte und den technischen Fortschritt für absolut möglich hielt. Ich denke, dass der Autor hervorragend recherchiert hat für seinen Roman und die bisher funktionierende Technik weiter verfeinerte. Richtig spannend!
Und dann durfte ich Einblick in die menschliche Psyche nehmen; auf diesen Blick hätte ich jedoch dankend verzichten können. Die pure Verzweiflung, wenn Mutter Erde nicht nur stirbt, sondern bereits gestorben ist. Der Gedanke, heimatlos zu sein und was das mit einem macht, ist schier furchtbar! Aber noch viel schlimmer ist das, was wir Menschen daraus machen. Großartig auf der einen Seite - was den technischen Fortschritt anbelangt - und gruselig auf der anderen Seite. Denn wir wachsen nicht mit dem technischen Fortschritt. Die niedersten Instinkte scheinen in unserer DNA festgeschrieben zu sein. Das Recht des Stärkeren, egal zu welchem Preis.
Gleichzeitig ist es Nils Westerboer gelungen, mir diese Wahrheit um die Ohren zu schleudern. Anfangs sehr subtil, doch dann hielt er mir gnadenlos den Spiegel vors Gesicht und ich stellte mir unweigerlich die Frage: Was hätte ich gemacht? Leider ist die Frage sehr einfach zu beantworten: ...
Mein Fazit
Ein sehr packender Scifi-Thriller, der aktueller nicht sein könnte!