Seit einigen Jahren ist in der stark fragmentierten Bauindustrie weltweit ein tief greifender Wandel zu beobachten: Viele Unternehmen versuchen ihre Abhängigkeit vom klassischen Baugeschäft zu reduzieren und durch Akquisitionen das profitablere und weniger riskante baunahe Servicegeschäft auszuweiten. Empirisch gesicherte Ergebnisse zum Erfolg dieser Strategie liegen bislang jedoch nicht vor. Im Rahmen einer Kapitalmarktstudie untersucht Stephan H. Pauser die Werteffekte von 106 internationalen M&A-Transaktionen in der Bauindustrie von 1986 bis 2006. Es wird deutlich, dass die Expansion in das Servicegeschäft für Bauunternehmen ökonomisch sinnvoll ist. Dabei ist insbesondere der Kauf großer Zielunternehmen vorteilhaft, da diese gegenüber kleineren Zielunternehmen über höhere Synergiepotenziale verfügen. Unternehmen mit hohen, überschüssigen Liquiditätsbeständen tendieren jedoch dazu, ökonomisch unvorteilhafte Akquisitionen durchzuführen. Der Autor zeigt somit, dass Agency-Konflikte im Hinblick auf die Verwendung freier Liquiditätsbestände bestehen. Diese können z.B. durch Aktienrückkäufe oder die Ausschüttung von Dividenden sowie einer Erhöhung des Verschuldungsgrades reduziert werden.
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