Das "Buch vom Fürsten" ist eine politische Abhandlung aus dem 16. Jahrhundert, die vom italienischen Diplomaten, Philosophen und politischen Theoretiker Niccolò Machiavelli in Form einer realistischen Anleitung für neue Herrscher verfasst wurde. Obwohl das Werk dem traditionellen Stil einer Handlungsanleitung folgt, wurde es allgemein als besonders innovativ angesehen. Dies liegt zum Teil daran, dass es in der italienischen Umgangssprache und nicht in Latein verfasst wurde, eine Praxis, die seit der Veröffentlichung von Dantes "Göttlicher Komödie" und anderen Werken der Renaissance-Literatur immer beliebter wurde. Machiavelli veranschaulicht seine Argumentation mit bemerkenswerten Vergleichen klassischer, biblischer und mittelalterlicher Ereignisse, darunter viele scheinbar positive Hinweise auf die mörderische Karriere von Cesare Borgia, die sich während Machiavellis eigener diplomatischer Laufbahn ereignete. Das "Buch vom Fürsten" wird manchmal als eines der ersten Werke der modernen Philosophie bezeichnet, insbesondere der modernen politischen Philosophie, in der praktische Auswirkungen als wichtiger angesehen werden als jedes abstrakte Ideal. Seine Weltanschauung stand in direktem Konflikt mit den vorherrschenden katholischen und scholastischen Lehren der damaligen Zeit, insbesondere in Bezug auf Politik und Ethik. Diese Ausgabe beinhaltet neben dem eigentlichen Text in der Übersetzung von August Wilhelm Rehberg eine detaillierte Einleitung und ausführliche Erläuterungen von Dr. Max Oberbreyer.