Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Universität Rostock (Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften), Veranstaltung: Klassiker der Staatsphilosophie I, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wissenschaft setzt sich auch knapp 500 Jahre nach dem Tod des Niccolò Machiavelli (1469 – 1527) immer noch mit seinen kontroversen Thesen auseinander, welche „ihre Faszination keineswegs eingebüßt haben.“(Schröder 2004,9). Diese hitzige Debatte führt sogar dazu, dass die Bezeichnung „ein Machiavellist zu sein, immer noch eine ernstzunehmende Anschuldigung in gegenwärtigen politischen Auseinandersetzungen darstellt.“ (Skinner 1990,11). Dies liegt insbesondere daran, dass Machiavelli von einigen Personen als „Inbegriff politischer Unmoral“ (Münkler 2004,13) diffamiert und von anderen wiederum als „eine Herausforderung für seine Interpreten“ (Ottmann 2006,11) gewürdigt wird. Oftmals werden die Moral, die Republik oder die Herrschaftslehre Machiavellis thematisiert. Die Rolle der Religion bei Machiavelli bleibt dabei häufig nur ein Randthema, obwohl die Säkularisierung der Neuzeit ein zentrales Thema des Epochenwechsels vom Mittelalter zur Neuzeit darstellt. Deshalb soll diese historische Zäsur den Ausgangspunkt dieser Untersuchung darstellen. „Il Principe" und „Discorsi" als Machiavellis Hauptwerke sowie umfangreiche Sekundärliteratur sollen dabei helfen die Frage zu beantworten, inwiefern Machiavelli unter Berücksichtigung des epochalen Kontextes, seines Menschenbildes und seiner Geschichtsauffassung eine Instrumentalisierung der Religion zur Stabilisierung der Macht begründet hat.