Bringt die bloße Knappheit überlebenswichtiger Güter Menschen dazu, Macht und Leistung als sehr wichtig zu bewerten? Oder schaffen wirtschaftliche Institutionen eine „Culture of Competition“, die zu einer hohen Priorität von Macht- und Leistungswerten führt? Welche Rolle spielt die individuelle Positionierung innerhalb der sozialen Stratifikation? Dies sind Fragen, denen die vorliegende Studie mit Daten des European Social Surveys nachgeht. Empirisch zeigt sich, dass je niedriger die sozio-ökomomische Entwicklung von Gesellschaften, umso höher ist die Priorität von Macht- und Leistungswerten innerhalb der Bevölkerung. Ein umgekehrter Effekt ist für die individuelle Position in der sozialen Stratifikation zu beobachten. Je höher die Position in der sozialen Stratifikation, umso höher ist auch die individuelle Priorität in Macht- und Leistungswerten. Diese gegensätzliche Befunde scheinen auf den ersten Blick wie ein Widerspruch. Im Rahmen des Buchs wird jedoch veranschaulicht, wie sich die Zusammenhänge mit Hilfe des Konzepts der sozialen Produktionsfunktionen plausibel erklären lassen.