Die Instrumentalisierung literarischer Übersetzungen für machtpolitische Zwecke ist kein neues Phänomen. Die Asymmetrie der Übersetzungsströme und Transferrichtungen von Übersetzungen verdeutlicht die hierarchische Struktur des globalen Literaturmarktes. Ein Beispiel dafür ist die türkische Literatur: 2005 hat sich die Stoßrichtung der türkischen Übersetzungsförderung umgekehrt - vom Inland ins Ausland. Ob der staatlich geförderte Literatur-, Kunst- und Kulturexport geeignet ist, die Zahl und Transferrichtung von Übersetzungen zwischen der Türkei und dem Ausland zu beeinflussen, und inwiefern die so unterstützten Texte einen anderen Platz auf dem Literaturmarkt einnehmen als nicht geförderte Werke, untersucht Simge Y?lmaz im türkisch-deutschen Kontext. Dank qualitativer Feldforschung hat sie teils überraschende Erkenntnisse zu den Macht- und Dominanzverhältnissen bei - privat oder staatlich - initiierten bzw. geförderten Übersetzungen erlangt. Simge Y?lmaz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik sowie an der Fachrichtung für Übersetzen und Dolmetschen der Ege- Universität/Izmir gewesen und hat 2018 ebenda promoviert. Schwerpunkte ihres wissenschaftlichen Interesses sind veröffentlichte Übersetzungen literarischer Werke, Publikationstätigkeiten sowie die türkische Literatur in deutscher Übersetzung.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.