Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Universität Trier, Veranstaltung: Philipp II. und Alexander der Große, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung In der Forschung finden die ersten Jahre der Königsherrschaft Alexanders des Grossen nur eine eingeschränkte Beachtung. Fast alle vorliegenden Werken schildern zwar die Griechenlandpolitik des jungen Königs, der Feldzug gegen das Perserreich nimmt im Verhältnis dazu jedoch einen weit größeren Raum ein. Dabei sind die Geschehnisse der Jahre 336 und 335 v. Chr. in ihrer Tragweite nicht zu unterschätzen. Alexander legte durch seine frühe Außenpolitik die Grundsteine für die erfolgreiche Expansion der nachfolgenden Jahre. Wichtig ist zunächst, dass es ihm gelang alle Emanzipationsbestrebungen der Hellenen zu unterdrücken und er so bedenkenlos den Krieg gegen die Perser aufnehmen konnte. Zum Zweiten konnte er die Leistungsfähigkeit seiner Truppen und seine militärischen Führungsqualitäten durch die erfolgreichen Feldzüge unter Beweis stellen, was ihm die bedingungslose Gefolgschaft seiner Armee sicherte. Nicht vergessen werden darf darüber hinaus die erfolgreiche Revision der Verträge von Korinth auf seinen Namen, wodurch sich der panhellenische Anspruch eines Rachekrieges gegen das Perserreich aufrecht erhalten ließ. Zudem waren die Griechen verpflichtet, ihm Truppen für den Feldzug zur Seite zu stellen. Selbst wenn diese in ihrer Gesamtheit im Verlauf der kompletten militärischen Unternehmung nur eine untergeordnete Rolle spielten, stachen doch einzelne Truppenkontingente aus der einfachen Masse heraus: Die attische Flotte beispielsweise wurde für die Überfahrt nach Kleinasien benötig, ohne sie wäre es Verzögerungen in Alexanders Planungen gekommen. Ebenso fiel der thessalischen Reiterei mit der Unterstützung der makedonischen Kerntruppen bei den Kampfhandlungen in Persien eine wichtige Aufgabe zu. Im Folgenden will diese Arbeit versuchen, von Alexander das Bild eines Machtpolitikers zu zeichnen, der kühl kalkuliert und unbeirrbar seinen Weg verfolgt. Zu diesem Zweck wird besonders seine Griechenlandpolitik in den ersten beiden Jahren seiner Herrschaft analysiert werden. In chronologischer Abfolge werden seine beiden Züge zu den Hellenen und der Feldzug in die nördlichen und westlichen Nachbarprovinzen Makedoniens skizziert werden.