Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Jura - Strafprozessrecht, Kriminologie, Strafvollzug, Note: 2.0, Universität Bern, Sprache: Deutsch, Abstract: Der französische Philosoph Michel Foucault beschäftigte sich in seinen Werken oft mit den Begriffen der «Macht» und des «Wissens» sowie deren Herleitung aus der Geschichte. Das Zusammenspiel von Macht und (medizinischem) Wissen wurde während der Coronaepidemie in der Schweiz in Form einer Disziplinierung der Menschen deutlich spürbar. Im Sinne Foucaults kann man zwei Ausprägungen von Macht erkennen: Zum einen disziplinierten die Behörden die Bevölkerung durch Massnahmen und Regeln, zum anderen disziplinierten sich die Menschen selbst und auch gegenseitig. Die Fragen, was Macht ist und wer sie besitzt, liegen nahe. Michel Foucault benutzte Infektionskrankheiten als Metapher zur Herleitung von sich entwickelnden und sich verändernden Machtverhältnissen: Von der Lepra über die Pest zu den Pocken. Die Macht verteilte sich im Laufe der Zeit immer feinmaschiger, oder wie es Foucault ausdrückte: bis kein machtfreier Raum mehr auszumachen war. Lässt sich mit Foucaults Macht-Thesen verstehen, wie Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien sowie Bevölkerung auf Pandemien und Epidemien reagieren? Und wenn ja, kann man daraus Erkenntnisse für künftige «Seuchen» ableiten?