Kunst entsteht im Spannungsfeld zwischen der Freiheit des Künstlers einerseits sowie den Zwängen und Einengungen andererseits: poetologische Normen und Richtlinien, ökonomische Notwendigkeiten, politische und juristische Beschränkungen, mehr oder weniger günstige mediale Bedingungen. Einer seit dem 18. Jahrhundert gern verbreiteten Mythe gemäß emanzipiert sich das 'Genie', der 'freie' Künstler der Moderne erstmals von diesen Hemmnissen. Zu den Verlierern einer solchen Modernisierung des Kunstbetriebs scheint dabei das Mäzenatentum zu gehören, dem gern eine Gängelung der Kunstproduzenten untergeschoben wurde und das allenfalls von den auch heute aktuellen Strukturen der Kunstförderung abgelöst worden sein mag. Im Zusammenspiel von Einzelstudien und Epochenüberblicken versucht der vorliegende Band zu einer kritischen Reflexion - vielleicht Revision - dieser Auffassung beizutragen und fragt zudem nach der Vergleichbarkeit von Szenarien der Förderung von Künsten und Künstlern von Maecenas im antiken Rom bis zu heutigen Förderinstrumenten. Im Zentrum stehen die wechselnden Facetten von Interessengebundenheit, künstlerischer Freiheit und materieller wie politischer Abhängigkeit von Kunst und Literatur über die Jahrhunderte.
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