Kath, Adam und Lyla Redway leben sehr zurückgezogen auf dem Dartmoor. Während es für Adam so am praktischsten ist, da er als Ranger sein Geld verdient, hat sich Kath mit der Abgeschiedenheit zugunsten ihrer Tochter Lyla arrangiert.
Lyla ist ein sehr spezielles Kind mit autistischen Zügen, was es
im Alltag der Redways nicht einfach macht. Nachdem ihre Mutter Kath sich angeblich in einer milden…mehrKath, Adam und Lyla Redway leben sehr zurückgezogen auf dem Dartmoor. Während es für Adam so am praktischsten ist, da er als Ranger sein Geld verdient, hat sich Kath mit der Abgeschiedenheit zugunsten ihrer Tochter Lyla arrangiert.
Lyla ist ein sehr spezielles Kind mit autistischen Zügen, was es im Alltag der Redways nicht einfach macht. Nachdem ihre Mutter Kath sich angeblich in einer milden Winternacht umbringen wollte, verhält sich Lyla noch seltsamer als sonst.
Kath selber kann immer noch nicht glauben, dass sie sich tatsächlich umbringen wollte. Nie würde sie Lyla ohne Mutter zurücklassen. Kath stellt jedoch fest, dass ihre vermeintlichen Erinnerungen an diesen Abend nicht zu stimmen scheinen. Da die Familie aufgrund der angespannten und teils auch ungeklärten Lage sichtlich zu zerbrechen droht, versucht Kath herauszufinden, was an diesem Abend wirklich geschah.
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Unbedingt positiv erwähnen muss ich die düstere, geheimnisvolle Stimmung, die während des gesamten Buchs vorherrscht. Ich habe mich beim Lesen gefühlt als würde ich draußen im Dartmoor-Nebel sitzen und vor Angst und Kälte zittern. Die Atmosphäre ist so authentisch und sorgte beim Lesen automatisch für eine unterschwellige Anspannung.
Das Buch wird überwiegend aus Sicht von Kath erzählt. Es gibt jedoch auch Kapitel aus Sicht ihres Mannes und ihrer Schwägerin. Dies lockert die Geschichte etwas auf und treibt auch in einigen Kapiteln, die Spannung voran.
Durch die Ich-Erzählform lernt man die Charaktere sehr gut kennen. Am sympathischsten war mir Kath´s Schwägerin. Sie ist Psychologin und wollte Kath unbedingt dabei helfen, die Geschehnisse aufzuklären. Dabei ist sie sehr empathisch und sichtlich besorgt. Kath´s Ehemann Adam wiederum war mir absolut nicht sympathisch. Er lässt seine Gefühle selten an die Oberfläche oder gar nach außen dringen. So schweigt er beispielsweise an vielen Stellen, statt mit seiner Frau die Ereignisse dieser Nacht aufzuarbeiten. Selbst in Kapiteln, in denen Adam berichtet, dringt man nicht wirklich zu ihm durch.
Kath tat mir oft ziemlich leid. Wie sie versucht, wieder ihre Familienidylle herzustellen und Mann und Tochter sich jedoch dagegen wehren, lässt einen traurig werden.
Die Spannungskurve des Buchs war für mich jedoch relativ flach. Es gab Momente, in denen die Spannung anstieg, jedoch genauso schnell wieder abfiel. Hier wäre es schöner gewesen, wenn die Spannung geblieben wäre. Leider gelang dies dem Autor nicht. Zum Beispiel führten Wiederholungen der Landschaftsbeschreibungen oder aber auch Wiederholungen von Kath´s Gedanken dazu, dass ich das Buch auch problemlos aus der Hand legen konnte.
Das Ende des Buchs und die Auflösung waren jedoch grandios. Die Wendung konnte mich echt überraschen. Obwohl es versteckt im Buch kleine Andeutungen gab, hätte ich niemals in diese Richtung gedacht! Sehr gut! Auch gab es auf den letzten Seiten wirklich actionreiche Szenen. „Das Mädchen aus dem Moor“ endete also in einem furiosen und teils blutigen Finale.
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Fazit:
Das Mädchen aus dem Moor ist ein atmosphärischer, düsterer Thriller, der ab und an etwas vom Gas ging, aber mit einer überraschenden Auflösung punkten konnte. Von mir gibt es vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die es gruselig und geheimnisvoll mögen und keine durchgängige Spannungskurve brauchen.