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Ein literarisch-verspielter Text über Zugehörigkeit und Abgrenzung, über die Schwierigkeiten und Heiterkeiten des Heranwachsens. Teresa Präauer widmet sich in diesem Buch einer Figur, die in ihren Büchern bisher beinah ausgespart geblieben ist: dem Mädchen. In persönlichen Erinnerungsstücken und literarischen Betrachtungen erzählt sie über Kindheit und Konkurrenz, Mädchenbanden und Bubenspiele. Über Zugehörigkeit und Abgrenzung und über die Schwierigkeiten und das Glück des Heranwachsens. »Mädchen« steckt voller Beobachtungen, Zärtlichkeit und Heiterkeit und ist ein intimes Geschenk der sprachmächtigen Autorin an ihre Leserinnen und Leser.…mehr

Produktbeschreibung
Ein literarisch-verspielter Text über Zugehörigkeit und Abgrenzung, über die Schwierigkeiten und Heiterkeiten des Heranwachsens. Teresa Präauer widmet sich in diesem Buch einer Figur, die in ihren Büchern bisher beinah ausgespart geblieben ist: dem Mädchen. In persönlichen Erinnerungsstücken und literarischen Betrachtungen erzählt sie über Kindheit und Konkurrenz, Mädchenbanden und Bubenspiele. Über Zugehörigkeit und Abgrenzung und über die Schwierigkeiten und das Glück des Heranwachsens. »Mädchen« steckt voller Beobachtungen, Zärtlichkeit und Heiterkeit und ist ein intimes Geschenk der sprachmächtigen Autorin an ihre Leserinnen und Leser.
Autorenporträt
Teresa Präauer, geb. 1979, studierte Germanistik und bildende Kunst. Im Wallstein Verlag erschienen die Romane »Für den Herrscher aus Übersee«, »Johnny und Jean« und »Oh Schimmi« sowie der Großessay »Tier werden« und das Geschichtenbuch »Das Glück ist eine Bohne«. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, unter anderem der aspekte-Preis 2012 und der Erich-Fried-Preis 2017. Sie lebt in Wien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.06.2022

Das bin doch nicht ich
Teresa Präauers alternative Mädchenerzählung

Dichter und Kinder teilen eine Gemeinsamkeit. Sie nehmen das Spiel der Phantasie so ernst wie die Wirklichkeit. Sigmund Freud führte diese Einsicht zu dem Schluss: "Der Gegensatz zum Spiel ist nicht der Ernst, sondern die Wirklichkeit." Um 1900 mag der Gegensatz zwischen Tatsachen und dem Als-ob noch klar gewesen sein. Heute muss man konstatieren: Die Ernsthaftigkeit ist geblieben, die Trennung zwischen Wirklichkeit und Fiktion indes wirkt verschwommen. Wenn die österreichische Autorin Teresa Präauer in ihrer Erzählung "Das Mädchen" ihre Kindheitserinnerungen entspinnt, überlagern sich von Beginn an in größter Ernsthaftigkeit Realität und Fiktion.

So nimmt die Erzählung ihren Ausgangspunkt bei der Beobachtung eines Jungen: "Wir beginnen mit einem neunjährigen Kind, einem Jungen, ausgerechnet hier und jetzt. Ich habe ihn nicht in die Welt gesetzt, er wurde vom Universum geschickt." Wenn hier etwas geschickt erscheint, dann das Geschick der Erzählerin, in die Opposition von Finden und Erfinden, einen Zwischenraum einzurichten, in dem die Phantasie ihre Flügel spreiten kann. Denn während die Erzählerin den Jungen begleitet, wie er "sich täglich im Umgang mit Feuerwaffen, Lichtschwertern, Umhängen, Hüten und Federschmuck" übt", entfaltet sie gleichzeitig eine alternative Mädchenerzählung. Die Beobachtung des Spiels lässt die Erinnerung nicht einfach Vergangenes aufrufen. Vielmehr verbindet sie die Gedächtnisarbeit direkt mit der Frage, inwiefern sich Jungen- und Mädchenerfahrungen von Beginn an unterscheiden oder annähern.

Schnell avanciert der Satz "Wer über das Mädchen nachdenkt, denkt über Anfänge nach" zum Refrain. Präauers Mädchen-Erinnerung besteht aus einer kunstvollen Umkreisung der Anfänge. Die vergilbten Schnappschüsse im väterlichen Fotoalbum erlauben ein vorsichtiges Herantasten an die Achtziger- und Neunzigerjahre. Die Bildwelten überlagern sich mit Reflexionen und vielseitigen Lektüre-Eindrücken zu einem mädchenspezifischen Resonanzraum. Letzterer schließt Silvia Bovenschens Klassiker "Die imaginierte Weiblichkeit" ebenso ein wie Irmgard Keuns "Als ich Bazillenträger war" oder auch Annie Ernaux' "Erinnerung eines Mädchens".

Von diesen Vorbildern übernimmt Präauer Schreibweisen der Selbstbegegnung, um sie selbst zu erproben: "Das Mädchen auf dem Foto bin nicht ich, aber sie ist auch keine Fiktion. Über niemanden sonst weiß ich so viel, niemanden sonst kenne ich so gut, weshalb ich zum Beispiel sagen kann / dass sie das Ausweisfoto an einem Nachmittag in den Winterferien hat machen lassen." Aus diesen Faltungen des Selbst eröffnet sich die Möglichkeit, den fremden Zuschreibungen und Mustern eine eigenständige Mädchen-Memoria abzugewinnen. Präauer hat ihre im Jahr 2021 gehaltene Zürcher Poetikvorlesung in ein kindlich ernstes Phantasiespiel gewandelt. CHRISTIAN METZ

Teresa Präauer: "Das Mädchen". Erzählung.

Wallstein Verlag, Göttingen 2022. 78 S., geb., 16,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Christian Metz entdeckt in der Erzählung von Teresa Präauer Anklänge an Irmgard Keun und Annie Ernaux. Mit ihrem zwischen Realität und Fantasie schimmernden Kindheitserinnerungen öffnet die Autorin ebenso wie ihre Vorgängerinnen einen spezifisch weiblichen Resonanzraum, findet Metz. Besonders scheint ihm, dass Präauer diesen zugleich erweitert und ihm eine "alternative Mädchenerzählung" an die Seite stellt, indem sie fragt, inwieweit sich Erfahrungen von Jungen und Mädchen unterscheiden. Herauskommt für Metz eine "eigenständige Mädchen-Memoria".

© Perlentaucher Medien GmbH
»ein poetischer, verspielter Text, eine reflektierte Auseinandersetzung mit literarischen und philosophischen Betrachtungen« (Barbara E. Seidl, litrobona, 10.03.2022) »eine kritische Selbstbefragung und zugleich eine lockere Wanderung durch Mädchenbilder in der Kunst« (Karin Cerny, Falter, 16.03.2022) »ein rosenrotes Geschenk in diesen oft dunklen Zeiten, das uns zärtlich an der Hand nimmt. Wir gehen in die Kindheit von Teresa Präauer, aber damit auch in unsere eigene Kindheit zurück« (Barbara Vinken, 3sat Buchzeit, 20.03.2022) »Autobiographisches und Essayistisches, Erfundenes und Gefundenes wird zart-wild durcheinander gewirbelt, auf dass auf der Seite des/der Lesenden Glücks- und Erkenntnismomente entstehen können.« (Katja Gasser, ORF kulturMontag, 21.03.2022) »Die Künstlerin gestattet sich das ziellose Hin- und Herschweifen zwischen Themen, sie erlaubt ihren Gedanken den Sturz ins Chaos und entwickelt daraus eine Philosophie der dichterischen Scherben.« (Ulf Heise, MDR Kultur, 21.03.2022) »Leserin und Leser (werden) in ein dichtes Geflecht von persönlichen Erinnerungsstücken der Autorin verstrickt« (Erich Klein, Anzeiger, März 2022) »Ein wichtiges und kluges Buch, das zur Diskussion einlädt. Sehr empfohlen. « (Gabriele Fachinger, ekz Bibliotheksservice, Mai 2022) »Mit 'Mädchen' legt Teresa Präauer einen literarischen Essay vor, der durch eine kunstvolle Verschmelzung von Inhalt und Form weitaus mehr verhandelt als es auf den ersten Blick scheinen mag.« (Daniela Chana, Blog des Literaturhaus Wien, 29.03.2022) »das hinreißend-schmale Buch (...) setzt dem Mädchen ein literarisches Denkmal.« (Shirin Sojitrawalla, DLF Büchermarkt, 01.04.2022) »Das alles ist mit der für (Präauer) typischen Mischung aus Witz und Ironie niedergeschrieben, auch mit einem andauernden Hinterfragen von und Spielen mit Wörtern.« (Konrad Holzer, Buchkultur, 2/2022) »Präauer beobachtet und analysiert differenziert, empathisch und sensibel, ohne sich in die Veranschaulichung festgefahrener Rollenklischees zu verbeißen. Assoziativ-anekdotisch fließen Erinnerungs- und Schreibprozess unmittelbar ineinander, der Stil wirkt bei aller Präzision entspannt.« (Irene Prugger, Wiener Zeitung, 23./24.04.2022) »Eine anregende Lektüreempfehlung nicht nur für alle, die einmal ein Mädchen waren!« (Christa Gürtler, booklet/Die Furche, 21.04.2022) »Präauer (...) vollzieht in 'Mädchen' ein faszinierendes Erzählspiel. (...) Ihr Denkversuch (...) ist jede Lektüre wert.« (Wolfgang Paterno, profil, 08.05.2022) »Und da treiben wir mit: im assoziativen Strom dieser sprachmächtigen Verknüpfung dessen, was wahr ist und was wahr scheint und kommen nicht umhin, uns auch den eigenen Erinnerungen hinzugeben.« (Ulrich Sonnenschein, hr2 Kultur, 30.05.2022) »Präauers Mädchen-Erinnerung besteht aus einer kunstvollen Umkreisung der Anfänge.« (Christian Metz, FAZ, 23.06.2022) »Es sind die großen Fragen, die Präauer in diesem kleinen Buch aufwirft. Das tut sie mit einer so charmant-amüsanten Herangehensweise, dass man diesem Bändchen kaum widerstehen kann.« (Theodora Bauer, ServusTV LiteraTOUR, 30.06.2022) »unglaublich dicht( ) und zärtlich geschrieben( )« (Silvia Süess, WOZ, 08.09.2022) »Der Erinnerungsprozess ist ein selbstreflexiver Erzählprozess, (...) Damit bewahrt die Erzählung auch eine Distanz zu ihrem Thema, die es erlaubt, sich ihm in seinem Facettenreichtum anzunähern« (Gesche Beyer, neues deutschland, 10./11.09.2022) »In Anlehnung an Keun und Ernaux widmet sich Präauer in ihrem schmalen Band dem Mädchen, seinen Gesten und Posen, seinen Zuschreibungen und Bildern. Ganz sachte und ruhig und eigenständig« (Tino Schlench, Literaturpalast Blog, 15.09.2022) »Die Autorin versteht sich gut darauf, genau die richtige Distanz zu wahren: nah genug dran, um Graduierung und Nuancen wahrzunehmen, weit genug weg, um den Kontext nicht aus dem Blick zu verlieren.« (Jana Volkmann, Tagebuch. Zeitschrift für Auseinandersetzung, 9/2022)…mehr