Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Kinderspiel? Zur Problematik einer Geschichte der Kindheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Für unsere Groß- und Urgroßmütter gab es definierte Rollenzuweisungen. Neueste Soapoperas über die „Bräuteschulen“ (ZDF) der 50er Jahre verdeutlichen die untergeordnete und dienende - gesellschaftlich akzeptierte - Rolle der heutigen Großmütter- und Urgroßmüttergeneration. Nicht erst seit den 60er und 70er Jahren wurde diese Rollenzuweisung zunehmend in Frage gestellt, wurden Diskussionen über Gleichberechtigung, Emanzipation oder Gleichstellung der Frau geführt und gesetzliche Regelungen hinsichtlich deren Verwirklichung getroffen. Auch mit Hilfe der Frauen- oder Gleichstellungsbeauftragten auf den politischen oder administrativen Ebenen entspricht z.B. der Anteil der Frauen in Führungspositionen bekannterweise bis heute noch längst nicht ihrer Bevölkerungsquote. In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob diese Rollenverteilung von Mann und Frau z.B. das Ergebnis der Industriellen Revolution und deren Arbeitsteilung ist, oder ob die Unterdrückung der Frau bzgl. ihrer freien Entfaltungsmöglichkeit auch schon unter dem Feudalsystem des Mittelalters bestand. Dazu werde ich versuchen, Erziehungsziele und – ideale für Mädchen, speziell auch adliger Mädchen, im Mittelalter und der frühen Neuzeit aufzuzeigen. Ein Problem ergibt sich bei der Literatursammlung zum Thema dieses Referates: In vielen allgemeinbildenden Werken kann man über das Leben von Knappen, Rittern und Mönchen und dem Lebensalltag der Männer im Spätmittelalter lesen. Wird in einem solchen Werk von Erziehung gesprochen, geht es meist nur um die Erziehung von Jungen. In der Kinder- und Jugendliteratur über das Mittelalter werden Mädchen allenfalls als „holde Maid“ oder als „Burgfräulein“ erwähnt. Von ihren tatsächlichen Lebensbedingungen, ihrer Erziehung, ihren Pflichten und Rechten erfährt man darin nur sehr wenig. [...]