Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: magna cum laude, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Über jugendliche Einzelgänger gibt es noch wenige Untersuchungen. Das mag daran liegen, dass sich diese jugendlichen Einzelgänger eher angepasst und unauffällig verhalten. Zwar wird ihre Randständigkeit innerhalb einer Gruppe bemerkt, ihnen wird jedoch wegen der geringen Störung, die von ihnen ausgeht, nur wenig Beachtung geschenkt. Dabei sind gerade diese stillen, aggressionslosen Einzelgänger sehr gefährdet, einmal im Hinblick auf Suizid, zum anderen in der Weise, dass gerade von ihnen eine plötzliche unvorhergesehene Einzeltat ausgehen kann. Das Buch „Männliche jugendliche Einzelgänger – eine biographische Studie“ stellt die Biographien dieser Jugendlichen ins Zentrum einer Jugendstudie. Die Studie analysiert anhand zehn biographischer Interviews die Erfahrungen, die Einzelgänger in ihren Familien erleben und untersucht, in welcher Weise diese Erfahrungen ihre Einzelgängerpositionen begünstigen. Außerdem analyisert sie die Konstruktionen der sozialen Settings, die sie wählen, um diese Position zu verstärken, zu verändern oder zu verhindern. Dann geht die Studie in einer diachronen Betrachtung der Frage nach, welche Verlaufskurven und Wandlungen sich für die jugendlichen Einzelgänger ergeben und welche Initiative sie ergreifen, um ihre Lebenssituation zu ändern. Zuletzt werden in einem pädagogischen Ausblick Interventionsmöglichkeiten vorgestellt, diesen Einzelgängern zu begegnen.