Nationen- und Gemeinschaftsdiskurse korrespondieren mit nationalisierten Entwürfen von Männlichkeit und Weiblichkeit. Besonders an Männlichkeitsbildern lassen sich diejenigen Attribute erkennen, die auch für das jeweilige nationale Selbstverständnis von Bedeutung ist. Zudem kann die männerbündische Gemeinschaft der Patrioten, Staatsbürger oder Soldaten zum Inbegriff der idealen nationalen Gemeinschaft überhaupt werden. Historisch vergleichende Studien machen deutlich, dass sich von Nation zu Nation unterschiedliche Ideale von Männlichkeit als nationale Leitbilder durchsetzten. Zudem waren die nationalisierten Männlichkeitsdiskurse auch Felder, auf denen sich Kämpfe um soziale und politische Vorherrschaft abspielten. Die Beiträge des Buches beleuchten international vergleichend (u.a. am Beispiel der Niederlande, Finnlands und Norwegens) die Konstruktionen hegemonialer Männlichkeitsentwürfe in unterschiedlichen nationalen Kontexten und nehmen gleichzeitig ihre Verunsicherungen und Brüche in den Blick.
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"[...] neben [...] überragenden und überraschenden Erkundungen nationaler Mythen finden sich interessante Beiträge wie eine Dokumentation der Rezeption des spanischen Rechtskonservativen Alonso Cortes durch Carl Schmitt oder die Nationskonzeption in der deutschen Auswandererbewegung nach Cile im 19. Jahrhundert. Gepaart mit [...] überzeugenden Forschungen (u.a. zur schwedischsprachigen Minderheit in Finnland) ergibt sich ein sehr stimmiges, stringentes Gesamtkonzept, das einen schlaueren, um einige abskure Erkenntnisse reicheren Leser entlässt." www.literaturkritik.de, August 2003