Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Roman "Faserland" 1 von Christian Kracht, der 1995 erschien, teilte die Leserschaft im literarischen Deutschland in zwei Teile.2 Dieser neue Roman der Popliteratur war dazu bestimmt von den Rezensenten entweder geliebt oder gehasst zu werden. Waren die einen der Meinung, Faserland stellte eine vollkommen neue Art der Popliteratur dar,3 sahen andere, dass 154 leere Seiten genauso sinnvoll gewesen wären, wie dieser Roman.4 Der Inhalt ist schnell erzählt: "Faserland" handelt von einem jungen Mann, der namenlos bleibt und sich in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts mehr oder weniger ziellos von einer Party zur nächsten treiben lässt. Dabei durchquert er Deutschland einmal von Nord nach Süd, genauer gesagt von Sylt durch ganz Deutschland bis er sich am Ende des Buches sogar in der Schweiz befindet. Der Ich- Erzähler trifft auf besagten Partys alte Freunde und Bekanntschaften, die ihn meistens dazu verleiten seine Reise schneller fortzusetzen als er es ursprünglich wollte. So schnell kann die Handlung von "Faserland" zusammengefasst werden, denn es gibt kaum ein Handlungsgefüge, keinen Spannungsbogen und auch keine sonderlich herausragende Entwicklung des Erzählers, wie es in Romanen sonst der Fall ist.5 Trotzdem oder gerade deshalb geht Krachts Werk jedoch sehr viel tiefer, als man es auf den ersten Blick vermuten könnte. [...] == 1 Kracht, Christian: Faserland, München 102009. 2 Borth, Marco: Christian Krachts Faserland an den Grenzen der Erlebnisgesellschaft, In: Bauschmidt, Suse/Bähr, Christine/ Lenz, Thomas/Ruf, Oliver (Hrsg.): Überfluss und Überschreitung. Die kulturelle Praxis des Verausgabens, Bielefeld 2009, S. 89. 3 Beuse: „154 schöne weiße leere Blätter,“ S. 151. 4 Ebd. 5 Brinkmann, Martin: Unbehagliche Welten. Wirklichkeitserfahrungen in der neuen deutschsprachigen Literatur, dargestellt anhand von Christian Krachts „Faserland“ (1995), Elke Naters „Königinnen“ (1998), Xaver Bayers „Heute könnte ein glücklicher Tag sein“ (2001) und Wolfgang Schömels „Die Schnecke. Überwiegend neurotische Geschichten“ (2002), In: Weimarer Beiträge. Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturwissenschaft. Heft 1/2007, S. 17-46, S. 18.