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  • Format: ePub

(Auszug): 'Der Verfasser weiß auch nicht, was er zur Entschuldigung der närrischen Mär, die er da seinen Lesern vorlegt, sagen darf. Harmlos saß er schreibend über einem Büchlein, das mancherlei Geschichten aus seinem geliebten Landleben bringen sollte. Die Mär vom Stadtschreiber war eine von ihnen, für nicht mehr als zehn oder fünfzehn Druckseiten geplant - und sie sollte von der Winterarbeit des Landmannes berichten, wovon der Leser noch hie und da im Anfang Spuren findet. Aber unversehens schwoll sie dem Autor unter der Feder, ein Einfall lockte den anderen herbei, und hatte er sich anfangs…mehr

  • Geräte: eReader
  • ohne Kopierschutz
  • eBook Hilfe
  • Größe: 2.66MB
Produktbeschreibung
(Auszug): 'Der Verfasser weiß auch nicht, was er zur Entschuldigung der närrischen Mär, die er da seinen Lesern vorlegt, sagen darf. Harmlos saß er schreibend über einem Büchlein, das mancherlei Geschichten aus seinem geliebten Landleben bringen sollte. Die Mär vom Stadtschreiber war eine von ihnen, für nicht mehr als zehn oder fünfzehn Druckseiten geplant - und sie sollte von der Winterarbeit des Landmannes berichten, wovon der Leser noch hie und da im Anfang Spuren findet. Aber unversehens schwoll sie dem Autor unter der Feder, ein Einfall lockte den anderen herbei, und hatte er sich anfangs noch zur Wehr gesetzt und verzweifelt gerufen: »Was mag dies werden?!« so ergab er sich schließlich in sein Schicksal und ließ die Feder laufen, wie sie wollte. So ist denn, ganz ohne seinen Willen, diese Zaubergeschichte aus dunklen Mächten und Liebe entstanden, und wenn recht sichtbarlich der große Ernst Theodor Amadeus Hoffmann bei ihr Pate gestanden hat, so bittet der Autor herzlich, das nicht als eine Anmaßung nehmen zu wollen, sondern als den Gruß des Schülers an seinen Meister, dessen Genie auch in unseren Tagen recht lebendig glüht und funkelt. Einzige Entschuldigung des Verfassers: er hat mit großer Freude dies Büchlein geschrieben, und da er stets die Erfahrung machte, daß das, was ihn zu schreiben freute, auch das Publikum zu lesen freute - so gibt er's denn heraus. Fliege also zu, mein graurockiger Spatzenvogel, piepe dein anspruchsloses Lied und komme mir, ich rate dir gut!, nicht zum zweiten Mal ins Haus oder unter die Feder. Es möchte Dir sonst noch schlimmer ergehen als dem Spatzen, der in der Kammer des Schreibers Guntram Gastfreundschaft suchte und sie so schnöde mißbrauchte!'

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Autorenporträt
Hans Fallada, eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen (* 21. Juli 1893 in Greifswald; ¿ 5. Februar 1947 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller. Bereits mit dem ersten, 1920 veröffentlichten Roman Der junge Goedeschal verwendete Rudolf Ditzen das Pseudonym Hans Fallada. Es entstand in Anlehnung an zwei Märchen der Brüder Grimm. Der Vorname bezieht sich auf den Protagonisten von Hans im Glück und der Nachname auf das sprechende Pferd Falada aus Die Gänsemagd: Der abgeschlagene Kopf des Pferdes verkündet so lange die Wahrheit, bis die betrogene Prinzessin zu ihrem Recht kommt. Fallada wandte sich spätestens 1931 mit Bauern, Bonzen und Bomben gesellschaftskritischen Themen zu. Fortan prägten ein objektiv-nüchterner Stil, anschauliche Milieustudien und eine überzeugende Charakterzeichnung seine Werke. Der Welterfolg Kleiner Mann ¿ was nun?, der vom sozialen Abstieg eines Angestellten am Ende der Weimarer Republik handelt, sowie die späteren Werke Wolf unter Wölfen, Jeder stirbt für sich allein und der postum erschienene Roman Der Trinker werden der sogenannten Neuen Sachlichkeit zugerechnet. (Wikipedia)