Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,3, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Was war die ursprüngliche Absicht der Märtyrerberichte? Sollten sie eine Vorbildfunktion ausüben? Und was bedeutete es Märtyrer als Vorbilder zu nehmen: Hieß dies etwa ihrem Beispiel zu folgen und ebenfalls in den Tod zu gehen? Es ist schwierig heute, fast 2000 Jahre später, über die Motive der ersten Märtyrer zu spekulieren. Jedoch haben einige von ihnen schriftliche Zeugnisse hinterlassen, die zumindest erlauben dahingegen Vermutungen anzustellen. Eines dieser schriftlichen Zeugnisse der ersten christlichen Märtyrer ist, gleich in vielerlei Hinsicht, besonders: Die Passio Perpetuae et Felicitatis. Sie ist nicht nur eines der frühesten noch komplett erhaltenen Märtyrerberichte, sondern ihre Echtheit wird kaum angezweifelt und sie liefert einen tiefen Einblick in die Geschehnisse und Gedankenwelt der Märtyrer, da sie größtenteils in Form eines Tagebucheintrags verfasst wurde. Was die Passio jedoch zu etwas wirklich einmaligen macht ist, dass die Hauptfigur eine Frau ist. Das schwere Schicksal der Vibia Perpetua und ihrer Begleiter, die tapfer und heldenhaft für ihren Glauben einstehen und dies am Ende mit dem grausamen Tod bezahlen wird eindrücklich geschildert. Die Frage nach der beabsichtigten Vorbildfunktion der Märtyrerberichte und woran sich diese erkennen lässt, soll hier exemplarisch an der Passio untersucht werden.