Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 3,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Historisches Institut der RWTH Aachen), Veranstaltung: Proseminar: Formen und Funktionen der Heiligenverehrung im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon die erste, oberflächliche Recherche zur Person Jan Hus, seiner Bedeutung als Reformator sowie zu seinem Tod auf dem Scheiterhaufen macht die Aktualität und die Wichtigkeit dieses Themas deutlich. Die genauere Auseinandersetzung mit der Materie mit Hilfe der Quellen und Literatur soll die Frage klären, ob Jan Hus tatsächlich mit dem Begriff „Märtyrer“ bezeichnet werden sollte. Anhand eines Repräsentanten, des Reformators Jan Hus, wird die Frage untersucht, was einen Menschen zum Märtyrer macht. Nach der Quellenlage und dem Forschungsstand wird das Thema erarbeitet. Als Erstes wird die Frage nach dem Begriff des Märtyrers geklärt sowie eine grobe Übersicht über die Person Jan Hus gegeben. Als Einstieg in das Thema werden hierbei Lexika konsultiert. Auch der Einfluss von John Wyclif auf Hussens Lehre findet in dieser Arbeit Erwähnung. Den zweiten Schwerpunkt bildet dann die genauere Auseinandersetzung mit Hussens Lehre, seinem Aufenthalt auf dem Konzil von Konstanz und seiner Hinrichtung. Diese stellt den wichtigsten Teil der Arbeit dar. Dabei werden zwei Quellen, Richentals Chronik und Mladoniowitzs Bericht, mit einander verglichen und ausgewertet. Das Augenmerk liegt auf den Unterschieden in der Beschreibung dieser beiden Augenzeugen. Zusätzlich geht es um die Rolle König Sigmunds bei dem Konzil selbst sowohl im Prozess gegen Hus. Anschließend folgen die Zusammenfassung und die Analyse der Ergebnisse sowie die Klärung der Leitfrage. Da die Vorgeschichte des Konstanzer Konzils, Hussens detaillierter Werdegang, die allgemeine Situation der damaligen Zeit und die Folgen des Prozesses den vorgeschriebenen Rahmen einer Seminararbeit erheblich überschreiten würden, werden diese nur kurz für den historischen Kontext erwähnt.