237 Seeleute, verteilt auf 5 Schiffe stechen am 10. August 1519 unter dem Kommando von Ferdinand Magellan in See, um die an der Südspitze Südamerikas vermutete Durchfahrt in den pazifischen Ozean zu suchen und zu bezwingen. Eines der größten Abenteuer der Menschheit hat begonnen, denn bis zu diesem Zeitpunkt ist die Kugelgestalt der Erde noch unbewiesen und ihr Umfang unbekannt. Am 28. November 1520 erreichten drei der fünf Schiffe den pazifischen Ozean. Eines hatte Schiffbruch erlitten, eines hatte sich nach einer weiteren Meuterei unerlaubt abgesetzt und war nach Spanien zurückgekehrt. Die gefundene Durchfahrt heißt seither Magellanstraße. Magellan selbst nannte dieses neue Meer Pazifik, den Stillen Ozean, weil bei seinem Erreichen die stürmischen Winde, die während der Fahrt um die Südspitze Südamerikas vorherrschten, plötzlich aufhörten. Damit war der Pazifik, der größte und auch tiefste Ozean der Erde, entdeckt. In der Hoffnung von hier aus die Molukken innerhalb weniger Wochen zu erreichen segelten Magellans Schiffe los, hinaus in die unbekannten Weiten des gerade entdeckten Ozeans. Tatsächlich dauerte es 3 Monate und 20 Tage, bis man wieder auf bewohntes Land stieß. In der Zwischenzeit hatten die Seeleute angefangen sich von Leder, Sägespänen und Ratten zu ernähren. Die Skorbut wütete und forderte ihre Opfer. Im März 1521 erreichten die Schiffe mit den noch 150 verbliebenen Besatzungsmitgliedern die Philippinen. Hier endete die Reise für Magellan. Bei einer Auseinandersetzung mit Eingeborenen - die wohl keine Lust hatten zum christlichen Glauben bekehrt zu werden - wurden er und im weiteren Verlauf der Auseinandersetzungen 35 weitere Mitglieder der Expedition getötet. Mangels ausreichender Mannschaft wurde eines der Schiffe versenkt und die Reise auf den beiden verbliebenen Schiffen fortgesetzt. Man erreichte Borneo, wo man jetzt endlich eine Ladung mit Gewürzen an Bord nehmen konnte. Hier trennten sich die beiden Schiffe. Eines fuhr in Richtung Südamerika, wurde jedoch von Portugiesen aufgebracht und kehrte nie wieder nach Spanien zurück. Das zweite Schiff namens Victoria unter Juan Sebastian Elcano segelte mit 47 Mann der ursprünglichen Besatzung an Bord von Timor aus hinaus auf den indischen Ozean und umrundete 8 Wochen später im Mai 1522 das Kap der guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas. Nach Gefechten, Mastbruch und der Gefangennahme eines Teils der Besatzung durch Portugiesen auf den kapverdischen Inseln, erreichte die Victoria mit 18 Seeleuten, die der ursprünglichen Besatzung angehört hatten, am 6. September 1522 Spanien. Der Beweis war erbracht, die Erde war eine Kugel, die Weltumsegelung war vollbracht. Trotz der Reisezeit von 3 Jahren und dem Verlust von drei Schiffen und 219 Seeleuten, war die Reise nicht nur wissenschaftlich, sondern vor allem wirtschaftlich ein Erfolg. Immerhin erbrachte das Unternehmen, nach Abzug aller Kosten, einen Reingewinn von 500 Golddukaten. Das Buch "Magellan" von Stefan Zweig beschreibt nicht nur das Wagnis der ersten Weltumsegelung, sondern ist auch eine Biografie von Ferdinand Magellan. Zweig beschreibt Magellans Leben, seine Freundschaften und Feindschaften, seine Zeit in Indien, wo er sich mehrfach durch wagemutige Aktionen auszeichnete und natürlich auch die große und letzte Reise dieses Seefahrers. Mit zahlreichen Bildern versehen.
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